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1. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 217

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
217 Haaren bedekkt. Er wird 60 — 70 Fuß lang und erreicht eine Höhe von 30 Fuß und darüber. — Vor mehreren Jahren wurde ein Thier dieser Art unweit Ostende todt aufgefunden. Es war 95 Fuß lang und im Durchmesser 18 Fuß breit. Der Kopf hatte eine Länge von 22 Fuß, und die Breite des Schwanzes betrug 22 '/2 Fuß. Das Skelett wog 70000 Pfund, und ist jetzt in einem dazu eigends aufgeführten Gebäüde in London aufgestellt. Das halb verfaulte Fleisch wog noch 110000 Pfund, und man gewann von diesem Thiere gegen 40000 Pfund Thran. Nach den Verknöcherungen der Knorpel schloß Cuvier, ein berühmter Naturforscher, daß das Thier 000 —1000 Jahre alt sein müsse. Der Kopf des Wallfisches ist groß und nimmt fast '/3 der Länge des Körpers ein. In dem Oberkiefer befinden sich statt der Zähne lange, hintereinandergereihte Hornplatten — Barten genannt, — welche das Fischbein liefern. Die Augen stnd etwas größer, als Ochsenaugen. Seine Vordergliedmaßen sind flossenähnlich; die Hintergliedmafien aber fehlen. Auf dem Kopfe befindet sich auf jeder Seite ein schlangenartig gebogenes, anderthalb Fuß breites Blaseloch, wodurch er athmet. Daö Ausathmen geschieht theils unter, theils über dem Wasser; in jenem Falle werden von der Luftmasse ganze Ströme Wasscrö mit starkem Getöse einige Ellen hoch in die Luft geschleudert; wenn er aber über dem Wasser ausathmet, so kommt aus den Spritz- oder Nasenlöchern ein feuchter, mit Schleim gemischter Dunst, aber kein Wasserstrom heraus. Der Fisch bläst 4 — 5 Mal in einer Minute mit einem lauten Geräusche, und dann am stärksten, wenn er auf der Flucht ist, oder nach langem Aufenthalte in der Tiefe an die Oberfläche kommt. Um die Nahrung zu erhalten, öffnet der Wallfisch den ungeheueren Mund und füllt ihn mit Wasser. Kn dieser Wassermasse befindet sich die Nahrung des Fisches, nämlich eine Menge Insekten und Würmer; denn größere Thiere kann er seines nur faustgroßen Schlundes wegen nicht zll sich nehmen. Das Wasser stößt er durch die Spritzlöcher auö und verschlukkt die hangen gebliebene Beute. Der Wattfisch lebt gesellig und wirft jährlich ein 10 —15 Fuß langes Junges, welches er sehr liebt, und das im 25sten Jahre ausgewachsen sein soll. Unter deir vielen Feinden, die er hat, sind der Sägefisch, welcher ihn mit seinem Schwerte oft den Bauch aufschlitzt, und der Mensch die gefährlichsten. Der Wallfischfang. Schon seit 200 — 300 Jahren macht dieses Thier seines Fettes oder Thranes wegen den vornehmsten Gegenstand eines Gelverbes aus, welches unter dem Namen Wallfischfang bekannt ist und noch jetzt von vielen europäischen Nationen stark betrieben wird. Der Fang ist gefährlich, da der Wallfisch, wenn er verwundetest, nicht selten Boote
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