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1. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 228

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
228 Korb gefüllt hat, oder bis er keine Beute mehr findet. Jetzt wird daö Seil mit demselben, oder nur sein Korb herabgelassen, während welcher Zeit er sich auf ein in der Mitte angebrachtes Querholz setzt. Dann zieht man ihu gegen den zweiten Felsen hin, versieht ihn mit einem leeren Korbe, und er beginnt sein gewagtes Geschäft von Neuem. An Stellen, wo die Felsen einzeln stehen, und also nicht ein Seil über zwei derselben gespannt werden kann, ist dieses Geschäft noch viel gefahrvoller, indem der Jäger an einem Seile, das um seinen Gürtel geschlungen ist, von zwei Männern herabgelassen wird, und stets halb geschunden seine mühevolle Arbeit beendigt. Doch, wie oft auch die Strikte reißen, Menschen inö Meer stürzen oder zer- schmettert stükkweise an den Felsen hängen bleiben, — die Jagd wird fort- gesetzt, — und es hat den Isländern noch nie an Eiern, de» vornehmen Leuten des Festlandes aber noch nicht an Därmen der Eidergans gefehlt. Die Eule. Die Eule hat große, klare, bedächtige Augen und ein außerordentlich feines Gefieder. Ihr Flug ist so leise, daß auch daö feinste Ohr nicht daö geringste Geräusch dabei vernehmen kann. Sie sieht so unbefangen und arglos aus, daß man glauben sollte, man könnte ihr Alles vertrauen. Aber der Schein trügt. Sie hat einen krummen Schnabel und scharfe Krallen, was eine bedenkliche Sache ist. Auch will sie von dem Tageslichte Nichts wissen, sondern sucht sich vor demselben zu verbergen. Wird sie bei Tage auö ihrem dunklen Schlupf- winkel hervorgezogen, so verliert sie alle Besinnungskraft, und es wird ihr nicht eher wieder wohl, als bis die Nacht hereinbricht, die ihr Element ist. Da erwacht ihre Natur, und man erfährt erst, welche Gesinnungen in einer Eule verborgen liegen, so geheim sie auch ihr Wesen treibt. Die armen Vögel, die sich sorglos einem süßen Schlummer überlassen haben, werden ihre Beute, und manches Mäuschen, das im Mondschein lustwandeln will, kehrt nicht mehr in sein Loch zurükk, sondern muß in den Magen der Eule schlüpfen, aus welchem keine Rükkkehr mehr möglich ist. Amphibie n. Amphibien (Beidlebige) werden von den Naturforschern eine große Anzahl Thiere genannt, weil sie sowohl im Wasser, als auch auf dem Lande leben können. Alle diese Thiere haben rothes, kaltes Blut, athmen durch Lungen, können aber auch eine lange Zeit zubringen, ohne zu athmen und ohne Nahrung zu sich zu nehmen; überhaupt haben sie ein sehr zähes Leben und eine so starke Wiederherstellungskraft, daß ganze abgeschnittene Glieder ihnen wiederwachsen. Deö täglichen Schlafes bedürfen sie nicht, halten aber einen Winterschlaf. Manche legen Eier, die sie aber nicht bebrüten; andere gebären lebendige Junge, die sie aber nicht säugen. Sie haben in ihrem Innern ein aus Knorpeln bestehendes Gerippe und, mit Ausnahme der Schlangen, welche ohne Gliedmaßen sind, vier Füße.
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