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1. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 240

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
240 sind allerlei Thiere ohne Unterschied. Die Sklavenschiffe, welche Neger aus ihrem Vaterlande Afrika nach Amerika überschiffen, werden von einer Menge Haien auf ihrer ganzen Fahrt begleitet. Diese Meerungeheuer scheinen eö zu wissen, daß Viele dieser Unglükklichen auf der Fahrt ihr Leben einbüßen und über Bord geworfen werden. Mit Heißhunger schnappen sie die todten Körper auf und verschlingen sie. Aber mit gleicher Gier fallen sie auch über lebende Personen her, die von ungefähr ins Meer fallen. Der geschikkteste Schwimmer kommt hier selten mit dem Leben davon; denn ehe man ihn noch retten kann, ist er- scholl die Beute eines Haies. Geht eö glükklich ab, so büßt er wenigstens ein Bein oder einen Arm ein. — Auf einem englischen Schiffe zerlegte man einst einen Haifisch zum Köder- für Krebse, und zur Verwunderung der Umstehenden schlüpften 4 Junge aus dem Magen. Man wußte nicht, ob sie als Beute verschlukkt oder als Schütz- linge im Magen aufgenommen waren. Das Letztere ist jetzt durch vielfache Beobachtungen zur Gewißheit geworden. Ungeachtet das Fleisch der Haifische nicht eßbar ist, — (hungrige Matrosen esse» eö wohl) — so stellt man den Meerriesen doch nach und fängt sie mit Angeln an starken eisernen Ketten. Entsetzlich sind die Anstrengungen und das Toben eines Menschenfressers, wenn er mit dem Köder den Angelhaken verschlukkt hat. Aus allen Kräften strebt er, das Verschlungene wieder von sich zu geben, und lange zerarbeitet er sich, bis endlich seine Kräfte ermatten und man cs wagen darf, ihn ans Ufer oder auf das Schiff zu ziehen. Eine Thatsache ist, daß dem Hai immer ein kleiner Fisch, den man Pilot nennt, voran schwimmt, um ihm die Beute anzuzeigen, von welcher er dann immer seinen bescheidenen Theil bekommt. Vor mehrere» Jahren kamen an der norwegischen Küste, unweit Christiania, einige Männer beim Dorschfange im heftigsten Sturme ums Leben. Zwei Tage nachher zog man in derselben Gegend einen Hai ans Land und fand in seinem Magen einen Mann in seiner ganzen Seerüstung, mit Kleidern von Fellen und Seestiefcln, jedoch ohne Hut. An den Gesichtszügen erkannte man ihn als einen von jenen Verunglükkten. Der Sägefisch. Zu den Haifischen wird auch der Sägefisch oder Sägehai gerechnet. Er hat seinen Namen von der furchtbaren Waffe, die, als verlängerter Rüffel, in Gestalt eines Schwertes vorn am Kopfe sitzt, oft 2 — 2'/- Elle lang, handbreit, auf beiden Seiten mit 24 Zähnen besetzt und von knochenartiger, fester Be- schaffenheit ist. Der Fisch selbst wird 12—15 Fuß lang gefunden. Er sieht oberhalb schwärzlich grau, an den Seiten heller, unter dem Bauche weißlich aus. Man trifft ihn fast in allen Meeren, besonders häufig an den afrikanischen Küsten, um Island, Grönland und Spitzbergen an. Es ist ein mächtiger und furchtbarer Räuber, der durch sein Schwert sich Nahrung und Sicherheit gegen seine Feinde verschafft. Er scheint ein natürlicher Feind des großen Wallfisches
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