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1. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 304

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
304 durchbricht er bei Bingen das Schiefergebirge und bildet von dort bis unterhalb Koblenz eine ununterbrochene Folge der schönsten Landschaften. Eine große Zahl ansehnlicher Städte umgeben seine Ufer in geringerer oder größerer Entfernung. Ich nenne nur Straßburg, die alte freie Reichsstadt mit beut herrlichen Münster, die der Franzose bald nach dem dreißigjährigen Kriege von Deutschland gewaltsam an sich gerissen hat; Spei er, den ehemaligen Begräbnißort der Kaiser von Deutschland; Worms, wo iin Jahre 1521 Luther vor Kaiser und Reich sich über seine Lehre verantworten mußte; Mannheim, am Einflüsse des Nektars; die Buudesfestuug Mainz, ehemals Residenz deö ersten geistlichen Kurfürsten; Koblenz, das die Römer am Zusammenflüsse der Mosel und deö Rheins erbaut haben; das ehrwürdige Cö ln, dessen Name schon anzeigt, daß die Stadt eine römische Kolonie war; endlich Düsseldorf a. d. Düffel, Duisburg a. d. Ruhr und die Festung Wesel a. d. Lippe. Beim Eintritt in die Niederlande theilt sich der Rhein in 2 Arme, von denen der linke den Namen Waal annimmt, der rechte den Namen Rhein behält. Jener fällt, vereinigt mit der Maas, in die Nordsee; dieser theilt sich von Neuem in zwei Arme, von denen der schwächere, die Nssel, rechts der Zuidersee zufließt, der andere den Namen Rhein behält. Bei Wyk theilt sich der Rhein nochmals in zwei Arme, von welchen der stärkere, unter dem Namen Lekk, sich gleichfalls mit der Maas vereinigt, der schwächere, unter dem Namen deö krummen Rheins, rechts nach Utrecht geht. Hier sendet er noch einen Arm, die Becht, nach der Zuidersee und geht, einem schwachen, beinahe lebensmüden Greise vergleichbar, unterhalb Leiden in die Nordsee. Das linke Ufer dieses herrlichen Stromes riß Frankreich zu Ende des vergangenen Jahrhunderts mit Waffengewalt au sich. Erst seit 1814 ist der Rhein wieder deutsch geworden. Die Wächter, die das jenseitige Ufer dem Reisenden widerlich machten, sind verschwunden. Deß soll sich jeder Deutsche, der daö gemeinsame Vaterland liebt, freuen; und hat der Nachbar wieder einmal Lust nach dem schönen Ufer, das er für seine natürliche Grenze auögiebt, so trete Jeder, der das Schwert zu schwingen vermag, freudig zur Vertheidigung des schönen Stromes hervor, auf daß er Deutschlands Strom bleibe und immer Deutschlands Grenze fei. In der höchsten Gegend des Schwarzwaldes entspringen nicht gar weit von einander mehrere Bäche und Flüsse, von denen der Nektar, die Kinzig, die Biege und die Brigach die ansehnlichsten sind. Mehrere von diesen Flüssen gehen westlich oder nordwestlich dem Rheine zu; die Brege und die Brigach aber gehen südlich nach Donau-Gschingen zu, nehmen unterwegs noch eine Menge von Bächen und Flüssen auf und vereinigen sich unterhalb Donau -Eschingen zu einem ansehnlichen Strome, der von da ab den Namen Donau führt und ihn auch bis zu seinem Ausflüsse ins schwarze Meer behält. Mit geringem Gefälle geht der an 100 Fuß breite Strom in nordwestlicher Richtung weiter, durchbricht hierauf schäumend die Felsen der schwäbischeil Alp, mit einem Falle von beinahe 40 Fuß auf die Meile, und setzt dann am südlichen Abhange des Gebirges seinen Lauf ruhiger biö Ulm fort, wo er, durch die Iller verstärkt, schiffbar wird. Von hier aus nimmt er seinen Lauf zwischen den Vorbergen der Alpen und den Hügelreihen, die sich von der schwäbischen Alp nach dem Fichtelgebirge ziehen; unterhalb Regeuöburg stellen sich ihm die Gebirge des Böhmerwaldes entgegen. Verstärkt durch den Lech, der von Augsburg, durch die Isar, welche von München, und endlich durch den Inn, der über Jnöbrukk von dem hohen Brenner herkommt, bahnt er sich den Ausgang durch die Felsenwände bei Passau. In Oesterreich braust der Strom mitv wilder
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