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1. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 333

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
333 Nordmark führte min den Namen „Altmark," wie sic noch jetzt heißt; das neu erworbene Land zwischen der Havel und Oder, die jetzige Mittelmark und Priegnitz, den Namen Neumark. Das Ganze nannte Albrecht die Mark- grafschaft Brandenburg und sich selbst Markgraf von Branden- burg. Nun suchte er sein Land, das durch den langjährigen Krieg wüst und menschenleer geworden war, zu bevölkern, indem er aus Holland, Seeland, Fricöland und Flandern Kolonisten heranzog. Jetzt wurden fleißig Akkerbau und Viehzucht getrieben, große Streiken Heideland urbar gemacht, Dörfer und Städte erbaut. Albrecht selbst ließ mehrere Städte anlegen, wie z. B. Berlin, Spandau, Bernau, Stendal, Pritzwalk; errichtete in denselben christliche Kirchen und rief Prediger in das Land, die in deutscher Sprache das seligmachende Evangelium unsers Herrn Jesu verkündeten. Das Alles setzte Albrecht nicht mit Härte und Gewalt, sondern allmählig und mit Güte durch, und seine wendischen Unterthanen folgten ihm gern. ^ Nach Albrechts Tode folgte sein Sohn Otto!. (1108—1184). Gr regierte mit derselben Kraft und Einsicht, wie sein Vater. Die Kultur des Landes lind der Wohlstand deö Volkes wuchsen zusehends. Für die dem Kaiser Barbarossa in seinen Kriegen mit Italien bewiesene Treue ertheilte ihm dieser die Würde eines Erzkämmerers des deutschen Reiches und später auch die Lehns- herrschaft über Pommern. Von seinen drei Söhnen, welche ihm in der Regierung folgten, ist wenig Rühmliches zu sagen. Otto Ii. (1184 — 1205,) war ein schwacher Mensch. Sein Bruder Heinrich I. (1484—ll!)2) bekümmerte sich gar nicht um das Land. Und als Otto Ii. starb, übernahm der dritte Sohn Albrecht Ii. (1205, —1220) die Regierung Er war ein tapferer und treuer Freund des damalige» unglültlichen Kaisers Otto Iv. Ihm folgten seine beiden Söhne Johann I. nutz. Otto Iii. (1220 — 1207), rin edles Brüderpaar. Jil größter Liebe und Eintracht sorgten sie für das Wohl ihres Landes und brachte,» sehr viel Gutes zu Stande. In den ersten Jahren ihrer Regierung brach ein mächtiger Sturm gegen sie los. Der Erzbischof von Magdeburg und der Bischof von Halberstadt zogen mit ihren Heeren gegen Brandenburg. Bei Plane» ging eine bedeutende Schlacht für die Brandenburger verloren. Die bischöflichen Söldner wütheten mit Feuer und Schwert, raubten und plünderten. In einer zweiten Schlacht wurde Otto sogar gefangen genommen; allein ein Lösegeld von 220000 Thalern befreite ihn wieder. Jetzt faßten die Brüder neuen Muth. Sie riefen ihre Unterthanen zu den Waffen. Der Feind wurde in zwei großen Schlachten geschlagen, zum Lande hinaus getrieben und der Bischof von Halber- stadt gefangen genommen. Als Lösegeld verlangte Otto seine 220000 Thaler zurükk. Darauf wurde ein allgemeiner Friede geschlossen. Nun machten die Brüder neue Erwerbungen. Sie setzten über die Oder und bemächtigten sich der heutigen Neumark, die den Polen gehörte, zwangen de» Herzog von Stettin zur Abtretung der ganzen Ukermark und kauften die Stadt und das Land Lebus. Die bisherige Ncumark wurde nun Mittelmark genannt. Nach beendigtem Kriege lebten sie ganz der Wohlfahrt ihres Landes. Sie ließen Moräste austrokknen, Städte erbauen (wie Frankfurt a. d. O., Landsberg a. d. W., Soldin und Königsberg i. d. N.), und beförderten Handel und Gewerbe, Garten- u»d Akkerbau. Die Thätigkeit der Bewohner, und also auch ihr Wohlstand, nahm mit jedem Jahre zu. Johann starb 1266 und sein Bruder 1267. Beide wurden als Väter des Landes von ihren Unterthanen betrauert. In der Regierung folgte ein Sohn Johann'ö I., nämlich Otto Iv. mit dem Pfeile (1268—1308). Er theilte zwar mit seinen Brüdern, Johann Ii. (t 1283) und Konrad I. (j- 1304) das Regiment, zeichnete sich aber in jeder Hinsicht vor diesen aus, so daß eigentlich nur von
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