1910 -
Paderborn
: Schöningh
- Autor: Kolligs, Hans
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
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vergrerten das Reich noch durch neue Erwerbungen: 1. Sie be-siegten im Bunde mit den Sachsen die Thringer, deren Gebiet vom Harz sdwrts bis zur Donau reichte. Der nrdliche Teil ihres Landes wurde den Sachsen berlassen, der mittlere verblieb den Thringern, den sdlichen Teil am Main nahmen die Franken in Besitz. Von den frnkischen Ansiedlungen fhrt dieser Bezirk bis auf den heutigen Tag dem Namen Franken. 2. Sie unter-warfen das bnrgundifche Reich (f. S. 26), das sich der die Landschaften an Saone und Rhone ausgebreitet hatte. 3. Sie gewannen auch die Oberherrschast der den Stamm der Bayern. Das Kernvolk dieses unter dem Namen Bayern damals zuerst aus-tretenden Stammes waren die Markomannen, die aus Bhmen in das Land rechts der Donau und des Lech einwanderten und ihre Ansiedlungen immer weiter in das Alpengebiet vorschoben.
Whrend so das srnkische Reich an Umfang gewann, wurde es im Innern durch die Reichsteilungen und langen blutigen Streit der Knigssamilien, die in entsetzlichen Greueltaten gegeneinander wteten, geschwcht. Von den Teilreichen, in die das Frankenreich in den nchsten Zeiten zumeist zerfiel, hatte das stliche, Austrasien (d. i. Ostreich) genannt, fast nur germanische Bevlkerung, die beiden anderen, Neustrien (d. i. Westreich) und Burgund, fast allein romanische Bewohner. Neben ihnen machten sich die Grenzgebiete Aquitanien, Bayern u. a. unter Herzgen fast selbstndig.
b) Die karolingischen Hausmeier. Infolge der Unfhigkeit der meisten merowingischen Könige hob sich der Einflu der Groen des Reiches, des Adels und der Bischfe, sowie der Beamten aus die Staatsverwaltung. Das wichtigste Amt war das des kniglichen Hausmeiers (maior domus), der Vorsteher des knig-lichen Hofstaates und Verwalter der kniglichen Gter war. Die Hausmeier wurden dem Ansehen des Knigtums bedrohlich, seitdem das mchtigste Adelsgeschlecht in Austrasien, das der Karolinger, diese Wrde in seinen Besitz brachte. Der austrasische Hausmeier Pippin (nach dem bei Lttich liegenden karolingischen Familiengute von Heristal" genannt) siegte der den König und den Hausmeier von Neustrien bei Tertry (an der Somme, 687) und machte sich zum alleinigen Hausmeier des ganzen Frankenreiches. Eine noch grere Macht gewann sein Sohn Karl Martel. Sein Hauptverdienst war sein Sieg der die Araber.