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1. Neuer Kinderfreund - S. 33

1845 - Einbeck : Ehlers
und zur Beförderung der Sittlichlerr. 33 was sie von Andern sahe und hörte, oder erfuhr, musste sie wieder erzählen; es war ,ihr nicht möglich zu schweigen. Alles was in der Nachbarschaft vorging, wusste sie, denn beständig saß sie am Fenster oder vor der Thür, und wenn sie dann eine Bekannte ansichtig wurde, so hatte sie ihr allemal Etwas von diesem oder jenem Nachbar oder von ihren Ältern, Geschwistern und Hausgenossen zu erzählen. Alles, was in der Schule vorfiel, plauderte sie aus, und wenn ein Kind Strafe erhalten hatte, so brachte sie es bald in der halben Stadt umher ; denn Jedem, der ihr begegnete, erzählte sie es, und gewöhnlich setzte sie noch Etwas hinzu, so, dass in ihrem Munde Alles größer und schlimmer wurde, als es wirklich war. Durch diese hässliche Neigung zum Klatschen zog sie sich bei ihren Mitschülern fast allgemeinen Hass zu; denn nur diejenigen, welche ihr ähnlich waren, hielten es mit ihr, alle übrigen verachteten sic. Das that ihr freilich weh, aber sie war doch nicht darauf bedacht, sich die hässliche Plauderhaftigkeit abzugewöhnen. Als sie erwachsen war, musste sie bei fremden Leuten in Dienste gehen; denn ihre Ältern waren sehr arm. An- fangs war man immer sehr wohl mit ihr zufrieden, denn sie war reinlich, ordentlich und willig; aber bald machte sie sich durch ihre Klatschereien so verhasst, dass man ihr den Dienst aufsagte. So ging es bei jeder Herrschaft, und endlich war sie in w Übeln Nus gekommen, dass sie gar keine Herrschaft mehr finden konnte. Sie musste also ihre Vaterstadt verlassen, und da sie es auch an fremden -Örtern nicht besser machte, so hatte sie überall dasselbe Schicksal, und kam zuletzt so herunter, dass sie nur sehr kümmerlich von Tagelöhnerarbeit sich ernähren konnte. 19. Ein guter Denkspruch ist ein Freund in der Noth. (§incö Tages, da viele Kinder in der Schule zu Mildheim den aufgegebenen Denkspruch nicht ordentlich auswendig wussten, erzählte der Lehrer folgende lehrreiche Geschichte, welche sich zu Mildheim zugetragen hatte. Valentin, ein junger Bauer, der gute Sohn eines bösen Vaters, hatte noch bei Lebzeiten desselben den äußerst verschuldeten und vernachlässigten Ackerhof übernommen, um seiner Mutter ein ruhiges Älter zu verschaffen. Der arme Kindcrftelttsj». 4. Auflage. E
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