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1. Für die Oberklassen - S. 214

1850 - Leipzig : Wöller
214 dem oben angegebenen Flächeninhalte werden 98,587 □ Meilen auf das europäische, 285,449 auf das asiatische und 17,500 □ Meilen auf das amerikanische Rußland berechnet. Die Bevölkerung ist aber also vertheilt, daß 60 Millionen auf das europäische und nur — vier bis fünf Millionen auf das gewaltig große asiatische und ame- rikanische Rußland kommen. Mit Ausnahme des, die Grenze zwischen dem europäischen und asiatischen Rußland bildenden Uralgebirges, ist das russische Reich völlig ebenes Flachland. Auch auf der Ostseite des Uralgebirges breitet sich nördlich bis zum Eismeere und östlich bis zur Berings- straße ein unermeßliches Flachland aus, welches wir unter dem Namen Sibirien kennen. Nur an den Grenzen hat das russische Reich Gebirge. Was das Klima betrifft, so liegt das russische Reich größtentheils in der gemäßigten Zone. Natürlich aber läßt sich bei der unge- heuern Ausdehnung desselben auf eine große Verschiedenheit der Wärmeverhältnisse schließen. Während in der Krimm und bei Astrachan, ganz besonders aber in den transkaukasischen Ländern Wein und selbst Südfrüchte im Freien erzeugt werden, bringen die Gegenden am Eismeere nicht viel mehr, als Moose und Flechten hervor. Von dem kälteren und rauheren Klima in den nördlicheren Gegenden abgesehen, ist das europäische Rußland fruchtbar zu nennen; und obgleich die Landwirthschast in der Regel ohne alle Kunst und Kennt- niß betrieben wird, so erntet man doch Getreide aller Art im Ueber- flusse. Insbesondere ist der mittlere Theil des europäischen Ruß- lands, so wie einige südliche Gegenden und Polen reich an Getreide. F u r- terkräuter bringt der Boden in Menge hervor; Hanf und Flachs wird in Ueberfluß gewonnen, so daß nicht nur von diesen beiden Artikeln, sondern namentlich von Leinsamen (wer hätte noch nichts von Rigaer Leinsamen gehört?) jährlich eine Menge ausge- führt wird. Die gewöhnlichen Obstsorten findet man am häufigsten in Polen, Volhynien, Podolien, Cherson re. Von ausgezeichneter Wichtigkeit sind die Nadel- und Laubwaldungen des russischen Reichs. — Die Viehzucht macht in den Gegenden, wo Ackerbau getrieben wird, das zweite, bei vielen Völkern des russischen Reichs aber das einzige Geschäft aus. Das Rindvieh ist so zahlreich, daß von den podokischen, volhynischen und ukräner Ochsen, die sich durch stattliche Größe und Schwere auszeichnen, jährlich viele tausende ausgeführt werden. Die Pferde anlangend, so besitzen unter den Kirgisen, Kalmücken und besonders unter den Baschkiren manche einzelne Heerden von 2000 bis 4000 Stück. Die Industrie kommt im russischen Reiche durch die Bemühun- gen der Regierung immer mehr empor. In Beziehung auf deü
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