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1. Für die Oberklassen - S. 236

1850 - Leipzig : Wöller
236 find mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie In- seln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen gewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlrie- chenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte von Afrika überhaupt sind: Reiß, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Zitronen, Datteln, Oel, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle, Kameele, Pferde, Schafe, Ziegen, Rindvieh, -Büffel, Elephanten, Löwen, Tiger, Panther, Leoparden, Hyänen, Schakals, Antilopen, Zebras, Gir- affen, Affen, Krokodile, Strauße, Pfauen, Papageien und viel anderes Geflügel; Kupfer, Gold u. s. w. Auf der Nordküste von Afrika, die reich an Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufakturen in Seidenwaaren, Leinwand, Leder u. s. f. Im Innern aber beschränkt sich der ganze Kunstfleiß der Einwohner auf einige Baumwollenzeuge, die sie zu ihrer Bedeckung weben, und dazu gehört nicht viel, denn ihr ganzes Gewand ist ein Schurz, ihre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit allem, was sie sonst bedürfen zu ihrem Unterhalte, sind sie von der Natur reichlich beschenkt worden. Vieles von dem, was sie haben, können sie zum Handel mit den Europäern und Kaufleuten anderer Erdtheile benutzen, wie z. B. Baumwolle, Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, Elfenbein, auf der Nordküste auch Getreide. Und was ver- kaufen sie noch? — Ach, kaum sollte man es glauben — Fürsten ver- kaufen ihre Unterthanen, Väter ihre Kinder, oder die Kinder ihrer Nachbarn, der Freund oft seinen Freund. — Und an wen? — An die Europäer, damit sie von diesen als Sklaven nach Amerika geführt werden. In manchen Jahren wurden ehedem über 200,000 Neger auf solche Art verkauft, sowohl Männer, als Weiber und Kinder. Man bezahlte 30 bis 40 Gulden für den Kopf; aber auch mancher schöne Jüngling wurde mit allen seinen Ansprüchen auf Le- bensglück für ein Fäßchen Branntwein und oft noch wohlfeiler hinge- geben. Hundert Kriege wurden muthwillig angefangen, nur um Skla- ven zu machen, und oft ganze friedliche Familien von den Soldaten des Fürsten aus ihren Hütten geholt und auf die Schiffe gebracht. Doch dieser abscheuliche Menschenhandel hat in den neuesten Zeiten sehr abgenommen, und es ist von den Engländern, Holländern, Fran- zosen und Amerikanern beschlossen worden, ihn ganz abzuschaffen. Im Innern von Afrika wird er aber leider! fortdauern. Dieser innere Verkehr wird durch Caravanen geführt, die mit Salz, Datteln, Goldstaub und andern Waaren, auch vorzüglich mit Skla»
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