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1. Für die Oberklassen - S. 289

1850 - Leipzig : Wöller
289 die <m denselben vermittelst kleinerer Stäbe nach allen Seiten aus- gespannt wurde. Diese Bekleidung bestand anfänglich aus Thier- häuten; später aber, nach Erfindung der Spinn- und Webekunst, aus Leinen. Unter solchen tragbaren Zelten wohnte der Hirt mir Weib und Kind, ruhig und vergnügt, umgeben von seinen Heerden, die im fröhlichen Gedränge um ihn herum weideten, oder die vollen Euter zur Labung ihnen entgegen trugen. Die Bibel nennt uns Jabal als den ersten, welcher unter Zelten wohnte. War die Gegend wasserlos, so grub man eine Grube, Cisterne genannt, — um hierin das Regenwasser zu sammeln. Noch jetzt ziehen ganze Völkerschaften, z. B. die Araber, so mit ihren Heerden umher. Von dieser wandernden Lebensart nennt man sie mit einem griechischen Worte: Nomaden. Das anmuthigste Gemälde des Nomadenle- bens stellt uns die Bibel aus der Zeit nach der Sündfluth in der Geschichte der Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob auf. Auch die Viehzucht stand im Alterthume in hohem Ansehen. Selbst Könige und Königssöhne beschäftigten sich mit derselben. So wurde David von seiner Heerde weg zum Throne berufen. Th. B. Weiter 3. Wie Jagd. 234 Die immer weitere Trennung führte auch manche Men- schen in solche Gegenden, die sich weder für den Ackerbau, noch für die Viehzucht eigneten. Ungeheure Wälder bedeckten den Boden und bargen in ihrem Dickichte eine Menge großer und kleiner Thiere, die mit ihrem Geheule die ganze Gegend erfüllten. Die Noth machte den Menschen kühn. Er nahm seine Waffe, trat in den Wald und wurde Jäger. Das rohe Fleisch des erschlagenen Thieres stillte seinen Hunger, das warme Blut desselben war sein köstlichstes Ge- tränk. Die abgezogene Haut hing er sich selbst um, und freuete sich hoch auf, dem furchtbaren Naubthiere so ähnlich zu sein. Von nun an war Jagd seine liebste Beschäftigung. Er suchte seine Waffe zu verbessern und sann auf allerlei List. Hier lauerte er im Hinterhalte, dort lief er über Berg und Thal mit der Keule hinter dem wilden Thiere her. In Höhlen, welche die Natur selbst in Bergen und Felsen gewölbt hat, ruhte er von blutiger Arbeit für das neue Ge- würze des Tages aus, — Andere führte die Wanderung an Meere und Flüsse, wo Fischfang den Hunger stillen lehrte. Noch jetzt ver- zehren manche wilde Völker die erjagten Thiere eben so roh. Ihre Zähne, die nicht durch künstlich zubereitete Speisen verdorben find, sind äußerst scharf. Sie zerkauen das rohe Fleisch eben so leicht wie wir das gekochte. Th. B. Welt-r. Winter, Lesebuch. Ii.' 19
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