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1. Für die Oberklassen - S. 330

1850 - Leipzig : Wöller
330 ihnen allen die Köpfe abschlagen. Durch diese Grausamkeit machte er aber das Uebel nur ärger; es wurde ihm von dem unterdrückten Volke blutige Rache geschworen. Die Sachsen zogen sich in ihre Wälder zurück, und alle Franken, die sie in ihre Gewalt bekamen, wurden dem Kriegsgotte Wodan geopfert. Karl blieb, wollte er größeres Blutvergießen vermeiden, nichts anderes übrig, als in Un- terhandlung mit dem tapfern Wittekind zu treten, und ihn zum Herzoge der Sachsen zu machen, unter der Bedingung, daß der neue Fürst sich seiner Oberherrschaft unterwerfen und sich taufen lassen sollte. Dieß geschah, und nun war eine Zeitlang Ruhe in Deutschland Da aber brachen Unruhen in Rom aus, und Karl eilte mit seinem Heere nach Italien, sie zu dämpfen. Dieß war im Herbste des Jah- res 800. Bald wurden die Aufrührer überwältigt und von Karl streng bestraft. Um Weihnachten war schon wieder alles ruhig, und es konnte der Gottesdienst in der großen Peterskirche mit mehr, als gewöhnlichem Gepränge, gehalten werden. Auch Karl erschien dabei, angethan mit einem langen römischen Purpurmantel, und kniete nach seiner Gewohnheit auf der untersten Stufe des Hochaltars nie- der, um dort zu beten. Als er aber nach verrichtetem Gebete wieder aufstehen wollte, trat der Papst zu ihm und setzte ihm eine kostbare Krone auf. Der ganze Chor der Sänger stimmte einen Krönungs- gesang an, die Musik fiel ein, und das begeisterte Volk rief Karl zum römischen Kaiser aus. Von jener Zeit an führten seine Nach- folger in Deutschland diesen Titel, den erst im Jahre 1806 Kaiser Franz Ii. wieder ablegte. Nun aber erst, nach Karls Rückkehr aus Italien, wurden die säch- sischen Kriege vollends geendet. Die Sachsen ließen sich taufen, und erkannten Karl als Oberherrn an, behielten jedoch ihre eigenen Gesetze und Freiheiten. Der Kaiser ließ hierauf in ihren Landen viele neue Burgen erbauen und neue Bischofssitze anlegen, wie Mag- deburg, Halberstadt, Münster rc., bei letzteren aber zahlreiche Seelsorger anstellen, von denen die Bewohner in der christlichen Religion unter- richtet wurden. Durch noch andere Kriege erweiterte Kaiser Karl sein Reich so sehr, daß es sich endlich von dem Ebrostrome in Spanien bis zum Raabstusse in Ungarn, und von der Nord- und Ostsee bis zum mit- telländischen Meere erstreckte. Endlich starb der große Mann im Jahre 814 nach Christi Geburt in seinem zwei und stebenzigsten Jahre. Ernst Kappe und Alfred von der Aue. 18. Heinrich I., auch Heinrich der Vogelsteller genannt. (Geb. 876; gest. 936.) 251. „Heinrich der Vogelsteller!" Ein sonderbarer Name! Wer
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