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1. Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund - S. 49

1822 - Altona : Hammerich
-------- 49 der Erndte wurde sie krank, und diese Krankheit dauerte so lange, daß sie in vollen 14 Tagen die ge- wöhnlichen Erndtegeschäfte nicht verrichten konnte. Ihr Brodtherr sahe sich daher genöthigt, eine Tage- löhnerin an ihrer Stelle anzunehmen, der er für jeden Lag iof ßl. an Tagelohn geben mußte. Da Friede- rike sich ihre Krankheit durch heftiges Lanzen, wozu sie sich hatte verleiten lassen, selbst zugezogen hatte: so wäre ihr Herr wol berechtigt gewesen, den erwähnten Tagelohn, von — Mark und — ßl., an ihrem Lohne zu kürzen. Er that es aber nicht, sondern gab ihr den ganzen bedungenen Lohn, der sich, alles in allem ge- rechnet, wol acht mal so hoch belief, als der in ihrer Krankheit ausgegebene Tagelohn. „Friederike," sagte er am Ende des Jahres, „dlt weißt, warum ich wol berechtigt wäre, dir — Rthlr. und — ßl. von deinem Lohne abzuziehen. Ich will es aber nicht thun, weil du zum Tanze gleichsam gezwungen wurdest, und weil du deinen Lohn zur Unterstützung deiner guten Eltern anzuwenden pflegst. Hier hast du ihn ganz." — So billig war der gute Landmann nicht bloß gegen sein Dienstmädchen, sondern auch gegen die Eltern desselben, bet denen er 150 Rthlr. zu 4 pro Lenco pro Anno auf Zinsen stehen hatte. Als diese ihm am Ende desjabres die dann fälligen Zinsen mit— Rthlr. bezahlen wollten, nahm er nur z Rthlr., da sie in diesem Jahre das Mißgeschick gehabt hatten, eine Kuh zu verlieren. — Einige, die von diesen guten Hand- lungen des Landmannes hörten, nannten ihn wohl- thätig, andere billig. Wie würdet ihr ihn nennen? — Und wozu wollt ihr euch auch durch sein Beispiel er- muntern lassen? — 25. Bote Leonhard Epehler reiste am Hten Januar (i8c>8) mit 4 Pferden über einen sehr hohen Bürgin Graubündten. Eins dieser Pferde war mit emigeir Schl. Hvla. Kinder freund. D
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