1822 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Möller, Lorenzen
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Vi.
Geschichte.
I. Geschichte des Vater landes.
Die ältesten und berühmtesten Einwofiner de»
Nordens, von welchen uns die Geschichte erzählt,
Waren die Cimbrer, Teutonen, Gothen, Longo-
barden, Sachsen, Angeln und Normanner. Die
Cimbrer und Teutonen, welche Jütland und die Her-
zogthümer Schleswig und Holstein bewohnten, zo-
gen in Jahre vor der Geburt Christi aus ihrem
Vaterlande, überschwemmten Deutschland und Frank-
reich mit zahlreichen Heeren, und drohten dem da-
mals mächtigsten Volke der Welt, den Römern,
mit einem Besuche in Italien. Diese, nicht ge-
wohnt sich beherrschen und besiegen zu lassen,
stellten sich den nordischen Heeren mit furchtbarer
Macht entgegen, und, nach dem Verluste von 5
grossen Schlachten, waren sie endlich doch so glück-
lich, die gefürchteten Fremdlinge zu besiegen und
dadurch von neuen Einfällen in ihr Reich vorläufig
abzuhalten. Aber qoo Jahre spater, etwa 190 Jahre
nach der Geburt Christi, zogen die nordischen Vol-
ker, unter dem Namen der Gothen, aufs Neue aus
Dannemark gegen. Schweden, durchschwammen Eu-
ropa viele Jahre lang, drangen ins römische Gebiet ein
und setzten Sich, im zten Jahrhunderte, sowohl in
Italien als in Spanien fest- Die Longobarden, ein
anderer nordischer Völkerzug, errichteten ebenfalls,
und zwar im 6ten Jahrhunderte, ein eigenes Reich
in Italien, welches die Loinbardey genannt wurde.