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1. 2 - S. 110

1856 - Breslau : Leuckart
110 Geschichte. der zweiten Fahrt Theil nehmen wollten; sie sollte in das eigent- liche Goldland gehen. Der König rüstete 17 Schiffe aus, sandle Handwerker und Bergleute mit, während Kolumbus für euro- päische Thiere und Gewächse sorgte, von denen er auf jenen frucht- baren Inseln das herrlichste Gedeihen hoffte. Diesmal fuhr er mehr gegen Süden und fand die karaibischen Inseln, Portoriko und andere. So überaus freundlich die Natur auf allen diesen Inseln war, so wild waren ihre Bewohner. Bel ihnen herrschte der abscheuliche Gebrauch, ihre gefangenen Feinde zu schlachten und zu verzehren. Auf einer Insel fand man diese Unmenschen bei ihrem schrecklichen Gerichte sitzen; überall lagen blutige Schä- del umher. Darauf segelte Kolumbus nach Hayti, um zu sehen, wie es mit seiner kleinen Niederlassung ginge. Aber wie erschrak er, als sich keine Spur von derselben fand. Bald erfuhr er, die Spanier seien, seiner Warnung ungeachtet, in das Innere der Insel ge- zogen, haben die Eingebornen gemißhandelt und ausgeplündert und seien von diesen sämmtlich lodtgeschlagen worden. Kolumbus ließ eine neue Stadt anlegen; allein seine Spanier meinten, sie seien nicht her gekommen, um zu arbeiten, sondern um reich zu werden, und machten ihm unsäglichen Verdruß. Kolumbus übergab seinem Bruder Diego die Aussicht über die Kolonie und unternahm mit drei Schiffen eine neue Reise ge- gen Kuba, entdeckte Jamaika und kehrte wieder nach Hayti zurück. Die Gewaltthätigkeiten und Grausamkeiten der Spanier brachten die Eingebornen zu einem Aufstande. Da ging Kolum- bus mit 200 Fußsoldaten, 20 Reitern und 20 großen Hunden auf sie los und jagte damit fast 100,000 Wilde in die Flucht. Unter- deß hatten die unzufriedenen Spanier den Kolumbus beim Könige verklagt. Es kam ein Abgesandter auf Hayti an, um den Zu- stand der Dinge näher zu untersuchen. Jener Abgesandte aber war ein Feind des Kolumbus, daher fand dieser es für rathsam, nach Spanien zurückzukehren, um sich persönlich vor dem Könige zu rechtfertigen. Dies geschah auch. Ferdinand erkannte seine Unschuld an; doch dauerte es fast ein Jahr, ehe er die nöthigen Schiffe zu einer dritten Reise erhalten konnte. Als Arbeiter für die dortigen Bergwerke bat er sich eine Anzahl Verbrecher aus. Dieses widerspenstige Gesindel machte ihm in der Folge nur Gram und Kummer. Kolumbus fuhr 1498 mit acht Schiffen ab, nahm diesmal eine noch südlichere Richtung, entdeckte die große Insel Trinidad am Ausflusse des Orinoko, und erreichte endlich das feste Land von Amerika. Dann begab er sich unter manchen Gefahren nach seiner Lieblingsinsel Hayti. Hier hatte sein Bruder die
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