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1. 2 - S. 248

1856 - Breslau : Leuckart
248 Geographie. Die Oberfläche der Erde. Man hat berechnet, daß über zwei Drittel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, und nur ein Drittel trocknes Land ist. Das Wasser ist entweder salzig, oder süß. Aus ersterem bestehen die ungeheuren Wassergebiete, welche das feste Land um- geben und Weltmeere heißen; aus letzterem die meisten Quellen, Bäche und Flüsse. Der Boden des Meeres zeigt eine solche Abwechselung von Höhen und Senkungen, wie das feste Land, deshalb muß seine Tiefe sehr ungleich sein; an einigen Stellen mag sie eine Meile betragen. Die Farbe des Seewassers ist verschieden, meist hell- grün; doch erscheint es im Kleinen, z. B. in einem Glase, klar und farblos. In der Nähe der Antillen ist das Meerwasser so durchsichtig, daß man vom Schiffe die auf dem Grunde wachsen- den Kräuter deutlich wahrnimmt und über einer Wiese in der Luft zu schweben glaubt. Oft sieht man bei Nacht auf der weiten Oberfläche des Meeres-leuchtende Punkte, besonders aber in der Furche, welche das Schiff durch seine Bewegung zieht. Dieses Leuchten ist theils elektrischer Art, theils kommt es von kleinen gallertartigen Thieren. Das Meerwasser hat einen salzigen und etwas bitteren Geschmack, welcher es ganz ungenießbar macht. Es ist schwerer als das süße Wasser, vermag auch deswegen größere Lasten zu tragen und gefriert nicht leicht. Das ruhige Meer bietet eine vollkommene Spiegelfläche dar; erhebt sich aber ein Wind, so entstehen Wellen, die bei Stürmen eine Höhe von 12 Fuß und darüber erreichen. Schlagen die Wellen gegen ein steiles, felsiges Ufer, so prallen sie schäumend zurück; eine solche Stelle heißt Brandung. Außer dem Wellenschläge hat das Meer eine sehr merkwür- dige Bewegung, die Ebbe und Fluth. Zweimal des Tages steigt nämlich das Wasser an den Ufern während ohngefähr 6 Stunden, das ist die Fluthzeit, und fällt eben so zweimal, welches die Zeit der Ebbe ist. Doch ist das Steigen und Fallen nicht überall und nicht zu allen Zeiten gleich. Im Weltmeere sind Ebbe und Fluth bedeutender als in den vom Lande eng um- schlossenen Meeren; desgleichen beim Neu- und Vollmonde stär- ker als während des ersten und letzten Viertels. Es scheint nämlich gewiß, daß dieses Steigen und Fallen durch die An- ziehungskräfte des Mondes und der Sonne veranlaßt wird. Das weite Meer friert auch bei der strengsten Kälte nicht ganz zu, wohl aber an den Küsten und in den Buchten der kalten Zone. Das Eismeer gewährt einen furchtbar erhabenen An- blick und zeigt recht deutlich die Allmacht Gottes. Da schwimmen
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