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1. Drittes Lesebuch - S. 39

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
39 ist die Geburt des Sohnes Gottes; die erste ist die ewige im Vater; die andere, jene in der Menschheit durch Maria, die Jungfrau; die dritte in dem Herzen der Gerechten; und diese dreifache Geburt ist, was die Kirche festhält in dem Gebrauche, jeden Priester an diesem Tage drei hl. Messen lesen zulassen. Bedeutsam stehet jetzt auch die Natur wieder mit der Kirchenzeit im Einklänge; die Tage werden von jetzt an länger und die Sonne, welche sich bis zu dieser Zeit von uns abgewendet hatte, rückt uns wieder näher. Die nächsten Feste stehen mit dem Christfeste in der engsten Verbindung. Das erste Fest, das schon am andern Tage einfällt, ist jenes des h. Stephanus. Er ist für den Neugebornen der erste Blutzeuge und in der Reihe der Christen der erste Glaubensheld, ein Mann voll des Glaubens und heil. Geistes, voll der Gnade und Kraft. Sein Todestag wird also gleich nach dem Geburtstage Christi gefeiert. Aber der Todestag eines Märtyrers wird in der Kirche angesehen als sein Geburtstag: denn aus dem Tod ist er herrlich hervorgegangen, und der Tod ist nicht das Aufhören des Lebens, sondern der Eingang in das wahre, ewige Leben. Hierauf folgen wieder Feste von hoher Bedeutung: Am Neu- jahrstage, wo wir vor Gott und uns selbst über ein ganzes, ver- lebtes Jahr Rechenschaft abzulegen und ihm zu danken haben für all den Segen, den seine unendliche Vatergüte uns im Verlaufe desselben bereitet, feiert die Kirche die Beschneidung Christi. An diesem Tage, wo ihm der Name Jesus beigelegt ward und wir sein Namens- fest feiern, sollen wir ernste Vorsätze fassen, das kommende Jahr in christlicher Tugend und Heiligkeit zu vollbringen und zu leben, wie es denen geziemt, die als Christen seinen Namen führen. Am 6. Januar fällt der Tag der heil, drei Könige oder Epiphania, v. h. Er- scheinung, und nach demselben die Epiphaniassonntage, deren 2 bis 6 sein können, je nachdem Ostern früher oder später fällt; sodann der Tag der Darstellung Jesu in dem Tempel. Dieser ist immer am 2. Februar und wird auch Lichtmeß genannt, von den Kerzen, welche an diesem Tage geweiht werden. Hierauf folgen die Sonntage Sep- tuagesimä, Sexagesimä und Quinquagesimä, d. h. 70., 60. und 50. Tage vor Ostern. An sie schließen sich sodann die Fastensonntage an, welche nach dem Aschenmittwoch beginnen. Mit dem Aschenmittwoch hebt die zweite Abtheilung des Kirchenjahres an. Er hat seinen Namen daher, weil an ihm die Kirche Asche segnet und damit die Gläubigen bezeichnet. Denn Staub und Asche ist alles Irdische, und Staub und Asche müsien wir selbst unserm irdischen Leibe nach wieder werden. Der Priester legt heute abermals das Meßgewand mit der Trauerfarbe an, denn die Bußzeit hat mit heute begonnen; und wieder unterbleibt das Gloria oder der Preis- gesang in der heil. Mesie. Während der Fastenzeit sollen wir in der Erinnerung an Jesus, welcher 40 Tage und 40 Nächte in stiller
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