1861 -
Trier
: Leistenschneider [u.a.]
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Elementarschule
- Regionen (OPAC): Trier
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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verschafft hat. — Unser Körper besteht aus vielen festen, weichen
und flüssigen Theilen. Diese sind:
Die Knochen. Sie sind stark, fest und hart gebildet,
damit sie das Fleisch des Körpers unterstützen und vor dem
Zusammensinken bewahren. Vermittelst der Gelenke sind alle
Knochen fest untereinander verbunden; die Gelenke aber sind
mit Knorpeln versehen, damit sich die Knochen nicht aneinander
reiben können. Jedes Gelenk ist mit starken Bändern versehen,
damit es nicht auseinander gehen kann. Alle durch Bänder und
Knorpel miteinander verbundene Knochen, deren man ungefähr
260 zählt, machen das Gerippe des menschlichen Körpers aus.
Die Knochen haben eine manchfaltige Gestalt, und viele sind
inwendig ganz hohl. Die innere Höhlung der Knochen enthält
das Mark. Das ganze Knochengebäude theilt man in den Kopf,
den Rumpf und die Gliedmaßen. Alle Knochen sind anfangs
weich und knorpelartig; nach und nach werden sie härter, und
erst im zwanzigsten Jahre vollkommen und fest; im Alter dagegen
werden sie leichter und brüchig.
Die Muskeln dienen zur Bewegung des Körpers
und machen das Fleisch desselben aus. Es besteht nämlich alles
Fleisch aus mehren hundert Fleischbündeln, welche dicken Bändern
gleichen, und dies sind eben die Muskeln. Die Kraft, mit welcher
sich die Muskeln zusammenziehen und ausdehnen, ist außer-
ordentlich groß, und wird die Reizbarkeit genannt. Diese Kraft
wirkt theils mit unserm Willen, wie z. B. wenn wir unsere
Arme und Beine bewegen, wenn wir gehen, arbeiten, Etwas
ergreifen oder festhalten; theils aber auch ohne unsern Willen
(unwillkürlich) z. B. bei der Bewegung unseres Herzens und
beim Athemholen.
Das Herz und die Adern. Das Herz ist auch ein
Muskel und zwar für uns einer der wichtigsten, weil von seiner
unausgesetzten Bewegung unser Leben abhängt. Es liegt an
der linken Seite der Brusthöhle. In ihm befinden sich zwei
große Höhlungen, welche die Herzkammern heißen. Durch die
Zusammenziehungen des Herzens wird das Blut herausgedrückt
in die große Pulzader, und durch eine andere Ader, die Hohl-
ader, strömt es wieder in das Herz zurück, und so wird es durch
den ganzen Körper durch unzählbar viele Adern fortgetrieben.
Dies nennt man den Umlauf des Blutes, wodurch in allen
Theilen des Körpers Nahrung und Säfte zur Erhaltung und
zum Wachsthum mitgetheilt werden. Bei Erwachsenen schlägt
das Herz 60 bis 70 mal in einer Minute, bei kleinen Kindern
über 100 mal. Schlägt das Herz merklich geschwinder, so ist
der Mensch nicht ganz wohl. Ein gemäßigter Kreislauf unseres