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1. Drittes Lesebuch - S. 152

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
152 len die Fischer, indem sie den Fisch emporheben, keine Erschüt- terung. Es wäre verwegen, sich den ersten Schlägen eines un- geschwächten Zitteraales auszusetzen. Erhält man einen solchen ersten Schlag, so folgen furchtbare Betäubungen und Schmer- zen. Ich erinnere mich nicht, durch Entladung einer großen Leydener Flasche je eine so furchtbare Erschütterung erlitten zu haben, als die war, da ich einst unvorsichtiger Weise beide Füße über einen Zitteraal legte, der eben aus dem Wasser gezogen ward. Ich fühlte den ganzen Tag hindurch in den Knieen und fast in allen Gelenken den empfindlichsten Schmerz. Man ge- brauchte sonst die Zitteraale zur Heilung von Lähmungen. Die amerikanischen Wilden bedienten sich auch schon des Zitter- aales zur Heilung von Gicht und Kopfschmerzen, wie die Grie- chen des Zitterrochens. Wir erhielten einen, in einem Netze ge- fangenen, unverletzten Zitteraal und nährten ihn mit Fleisch. Er verursachte den kleinen Schildkröten und Fröschen, die, mit der Gefahr unbekannt, sich wohl traulich auf seinen Rücken setzen wollten, nicht geringen Schreck. Die Frösche flüchteten, sobald sie wieder zur Besinnung gekommen waren, und als wir sie wieder in dem Wasserzober mit dem Aale zusammenbrachten, entsetzten sie sich schon über seinen Anblick. 14«. Vamps einer Schlange mit einem Vogel. E8 war einmal ein Sommertag und ich hatte mich unter einem Eichbaume hingelagert. Ein munteres, rothes Johanniskäferchen mit schwarzen, runden Flecken auf den Flügeldecken hatte sich eben auf meine Hand gesetzt; ich betrachtete es und freute mich darüber. Da raschelte es plötzlich gar nicht weit von mir im trockenen Laube, ganz leise nur, fast hätte ich’s nicht gehört. Ich blickte hin, und was sah ich? Eine Schlange. Etwa acht Schritte von mir entfernt stand ein Hasel- nussstrauch, und auf den ringelte die Schlange zu, leise, ganz leise durch das dünne, hohe Gras, so dass sich kaum die Halme bewegten. »Die hat etwas im Schilde!« dachte ich, denn ich sah’s ihr an, wie vorsichtig sie jedes trockene Blatt vermied, das etwa rascheln könne, und wie ihre Augen funkelten und unverwandt nach dem Nussstrauche gerich- tet waren. Jetzt sah ich’s. Auf einem trockenen Zweige des Strauches, etwa zwei Fuss von der Erde entfernt, sass nämlich ein Vögelein, ein buntes, niedliches Finkenhähn- chen, den Rücken der unbemerkt nahenden Schlange zu- gekehrt und schlug sorglos seine muntern Triller. Im ersten Augenblicke wollte ich aufspringen, den Vogel ret-
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