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1. Drittes Lesebuch - S. 307

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
307 268. Frühlingsfeier. Wälder knospen, Wiesen grünen, Neues Leben dringt hervor; Auch das Gräschen auf den Dünen Streckt sein Händlein froh empor. An den Bächen, an den Quellen Tanzen Mücken hier und dort, Fische hüpfen auf den Wellen, Schwalben segeln drüber fort, Alles webet, schwebet, ringt, Freut sich,schwingtsich,jauchztund singt Auf gen Himmel, aus gen Himmel. Sollen wir denn jetzt noch trauern, Wie der Winter, ernst und kalt? Wir in unsern alten Mauern, Ohne Himmel, Feld und Wald? Nein, wir wandeln draußen wieder! Freude gibt uns ihr Geleit, Liebe lehrt uns neue Lieder, Schenkt uns neue Seligkeit. Unsre Seele ringt und strebt, Singt und schwingt sich, webt und schwebt Auf gen Himmel, auf gen Himmel. Auf gen Himmel alles Leben! Denn vom Himmel kam's herab; Drum so laßt uns wiedergeben, Was er uns so gnädig gab. Ja, froh sind wir jetzt und singen Auf des Frühlings Freudenau, Thun, als wollten wir gleich springen In des Himmels ew'ges Blau. Alle Sorg' und Traurigkeit, Jeder Gram und jedes Leid Bleibt der Erde, nur der Erde! 269. ®er Sommer. Im Sommer scheint die Sonne keisser als im Früh- linge. Die vielen Blumen, welche noch blühen, das Ge- müse in den Gärten, und Alles auf dem Felde schmachtet dann nach Regen. Alles bedarf der Erquickung. Da verdunkelt sich der Himmel, der Donner rollt, Blitze blen- den das Auge und ein wohlthätiger Regen erfrischt die durstenden Kräuter und Bäume. Alles wächst noch ein- mal so schön, und der Mensch freut sich darüber. — Aber die Hitze wird noch grösser, das Getreide reift, und es röthet sich die Kirsche. Sie wird der Wange des muntern Knaben ähnlich und übertrifft sie bald an frischer Farbe. Die Stachelbeere reift mit der Johannisbeere; die Kinder pflücken sie jubelnd ab und löschen damit ihren Durst. Doch darf man nie unreifes Obst essen, denn dieses ist dem Menschen schädlich. Nach und nach wird das Laub der Bäume dunkler, das Korn wird gelber, und der Schnitter wetzt seine Sense, um es zu mähen. Bald liegt es abgeschnitten da, und der Landmann fährt es nach Hause, um es dort in der Scheune zu dreschen. Wie schön ist der Sommer! Er schenkt den Kindern süsse Früchte, und durch seine Wärme reift das unentbehrliche Getreide. Der Sommer mit heisseren Tagen Reift, was uns der Frühling gebar, Und bringt, wenn ermattet wir klagen, Sanft blühende Früchte uns dar, 20*
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