1861 -
Trier
: Leistenschneider [u.a.]
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Elementarschule
- Regionen (OPAC): Trier
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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zu eigen geworden. Als ein mehr trockener und klarer Mensch
kommt der Holländer noch mehr mit dem Engländer überein,
als mit dem Deutschen.
ist seit 1830 ein eigener Staat, wo es sich von Niederland losriß
und zu einem eigenen Königreiche erhob. Es umfaßt 540 Q-M. mit
4>/a Mill. kathol. Ew. — Das Land ist im Süden gebirgig, hat sehr
fruchtbaren Boden, ist reich an Eisen und Steinkohlen und wird nach
allen Seiten hin von Kanälen und Eisenbahnen durchzogen. Künste
und Gewerbefleiß stehen in sehr hoher Blüthe. Haupt- und Residenzst.
ist Brüssel mit 160,000 Ew. — Es ist sehr schön gebaut und hat
zahlreiche Fabriken, besonders in Spitzen; Gent und Antwerpen
a. d. Schelde, Brügge, Ostende, Lüttich a. d. Maas sind
bedeutende Städte. Die Dörfer Waterloo und Ligny sind
merkwürdig durch die letzten Schlachten gegen Napoleon.
Dünen sind längs der Küste laufende Sandhügelreihen,
die eine Höhe von 80—180' haben und dem Lande zum
Schutze gegen die Meeresfluthen dienen. Vom Kanal zwi-
schen England und Frankreich an bis zum Helder in Nord-
holland bilden die Küsten dieser Länder hohe Dünen, und
sie finden sich auch auf den holländischen und ostfriesischen
Inseln, so wie in einigen a. d. Ostsee gelegenen Ländern.
Diese Dünen entstanden und entstehen zum Theil noch durch
Anwehen des Seesandes am Strande des Meeres, nämlich
bei der Ebbe durch starke Winde, wenn der Strand sehr
trocken abläuft. Die vielen Dünen in Holland sind bei den
vorherrschenden Westwinden gebildet worden. Zum Auf-
fangen und Festhalten des Sandes erzeugt die Natur geioisse
Sandgräser, die mit Erfolg wuchern und den Sand mit
ihren feinen, langen Wurzeln gleichsam wie mit einem Filze
überziehen. Hiervon zeichnen sich vorzüglich zwei Arten
aus, eine mit bindfadenähnlichen Wurzeln und Gelenken,
wie die Quecken, wo jeder Knoten eine neue Pflanze treibt
und deren Wurzeln sehr stark und schwer zu zerreissen
sind. Die zweite Art hat Wurzeln von 20' Länge, mit
Haarwurzeln, welche ebenfalls eine Länge von 5—6' er-
reichen. Diese Gewächse steiqen auf 20—30' an der Grund-
303. Belgien
304. Die Dünen.
durch den Sand
Dünen.