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1. Drittes Lesebuch - S. 392

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
392 13. Kr. Bitburg, 14 Q.-M. enthaltend, zählt 43,202 Ew., gehört zum Theile noch der Eifel an, hat aber durchgehends milderes Klima- und meistens einen sehr ergiebigen Boden. Acker und Wiesenbau nehmen seit neuerer Zeit einen sehr hervorragenden Aufschwung. Die Sauer bildet die Grenze zwischen diesem Kreise und dem Luxemburg'- scheu. Der Kreis zählt 31 Bürgermeistereien. 4413. Trier. Die Stadt Trier ist eine der ältesten Städte Europas. Der Sage gemäß ist sie von Trebeta *) gegründet, 100 Jahre vor Roms Erbauung: so viel ist jedoch sicher, daß die Trevirer zu den mächtigsten Stämmen der Germanen gehörten und erst nach langem und kräftigem Widerstande (55 I. v. Chr.) von Julius Cäsar besiegt wurden. Die alten Trevirer hatten, wie alle Gallier, blondes Haar; sie redeten deutsch, und selbst, da die Römer schon lange die Herrschaft über sie führten, wurde die römische Sprache nur von den höhern Ständen gesprochen. Indeß gelangte Trier unter der Römerherrschaft zu seinem höchsten Glanze; es wurde das zweite Rom, auch Augusta Tre- virorum genannt, und war die Hauptstadt der Provinz Belgien. Später wurde es Residenz röm. Kaiser. Nachdem die Römer vom Rheine vertrieben worden waren, kam Trier unter die Herrschaft der Franken (393) und zu dem Theile des Frankenreiches, der Australien genannt wurde und dessen Könige in Metz residirten. Aber auch die austrasischen Könige liebten Trier; mehre nahmen Residenz daselbst. Durch den Vertrag zu Verdun kam Trier 843 an Lothringen und durch die Theilung zwischen Ludwig dem Deutschen und Carl dem Kahlen 870 zu Deutschland, mit deines bis 1794 vereinigt blieb. In diesem Jahre wurde es mit Frankreich vereinigt und 1800 zum Hauptort des französischen Departements der Saar bestimmt. Nach- dem aber Napoleon 1813 bei Leipzig geschlagen und bald darnach aus dem Rheinlande vertrieben worden war, rückten am 5. Januar 1814 die ersten preuß. Soldaten in Trier ein, und am 5. April 1815 nahm der verewigte König Friedrich Wilhelm Iii. wie die ganze Rheinprovinz, so auch Trier in Besitz. — Nicht leicht hat eine Stadt im Laufe der Jahrhunderte so viele Belagerungen, Verwüstungen und Zerstörungen erfahren, wie Trier. 261 nach Chr. verwüsteten es die Allemannen; 399 die Franken; 410 die Vandalen; dann wieder im nämlichen Jahre die Franken, die es 411 plünderten und verbrann- ten, und kaum wieder aus der Asche erstanden, 415 abermal zer- störten. Ebenso im Jahre 440, 447 und 451 von Attila, dem Hunnenkönig: von 853—883 wurde es viermal durch die Normannen schwer heimgesucht. 1300 belagerte Heinrich von Luxemburg die Stadt, *) Trebeta, Sohn des assyrischen Königs Ninus, welcher zu Abrahams Zeiten lebte, soll nach dem Dafürhalten einiger Geschichtsschreiber des Mittelalters von seiner Stiefmutter Se- miramis aus dem Reiche seines Vaters verstoßen worden sein, und sich mit einigen Freunden hierher geflüchtet und den Grund zur Stadt Trier gelegt haben.
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