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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 4

1863 - Essen : Bädeker
4 nach dem andern zurückzulegen. Diese Entfernung wird in Minuten und Stunden, gewöhnlich aber in Minuten und Meilen ausgedrückt. Eine solche Meile hat 100 Minuten und wird eine Postmeile genannt. An einer Seite der Landstraßen sieht man steinerne, mit Zahlen beschrie- bene Pfähle, welche 1 Minute weit von einander entfernt stehen und daher Minutenpfähle heißen. Wer's versteht, kann nach den darauf stehenden Zahlen berechnen, wie viele Minuten oder Meilen die Ent- fernung eines Ortes von dem andern beträgt. Da, wo zwei oder mehrere Wege auseinandergehen, steht gewöhnlich ein Handzeiger oder Wegweiser, auf dem geschrieben steht, wohin jeder Weg führt, und wie weit mau noch von dem nächsten Orte entfernt ist. Auf den Landstraßen sieht man viele Fußgänger, Karren und Wagen. Hier raffelt ein Postwagen an uns vorüber, mit 2, 3 oder 4 Pferden bespannt und einem Postillon (spr. Postilljong) auf dem Bocke. Dort kommt ein großer Güterwagen mit breiten Nädern; er ist mit einem weißen Leintuche überzogen. Vier und oft noch mehr Pferde können ihn nur langsam von der Stelle ziehen, so schwer ist er mit Waaren be- laden. Das Dröhnen eines solchen Wagens, das Geklingel der Schel- len an den Pferden und das Klatschen der Fuhrleute mit ihren Peitschen kann mau oft schon in der Ferne hören. Besonders lebhaft ist es aber auf den Landstraßen, wenn in einem benachbarten Orte Wochen- oder Jahrmarkt gehalten wird. Da sieht man Fußgänger, die einen Trag- ko rb auf dem Rücken haben oder einen Schiebkarren vor sich herdrücken, um ihre Waaren zum Markte zu schaffen. Andere haben Hunde vor einen kleinen Wagen gespannt. Frauen tragen Körbe auf ihren Köpfen, tn welchen sie Butter, Eier, Kirschen und andere Sachen zur Stadt bringen; Viehhändler treiben Kühe, Schweine u. s. w. langsam weiter. Es ist sehr gut, daß man auf guten Wegen von einem Orte zum andern kommen kann. Denn in der einen Gemeinde gewinnen die Bewohner durch Acker- oder Bergbau oft nur Naturprodukte, wäh- rend in andern Gemeinden meistens nur Kunstprodukte aller Art ver- fertigt werden. Nun können die Bewohner der verschiedenen Gemeinden ihre überflüssigen Produkte jeder Art leicht nach denjenigen Orten hinschaffen, wo die Bewohner diese Produkte sich nicht selbst ziehen oder verfertigen können. Hier werden sie verkauft, und so wird mit den Natur- und Kunstprodukten Handel getrieben. Für Geld können die Menschen sich nun alle Lebensbedürfnisse: ihre Speisen und Getränke, die Stoffe zu ihrer Kleidung und die Materialien zum Bau ihrer Häuser, ihre Breun-Materialien u. s. w. auch aus weiter Ferne verschaffen. Diejenigen Arbeiten, wodurch die Men- schen sich das nöthige Geld erwerben, um sich dafür ihre Bedürfnisse zu kaufen, nennt man die Erwerbsquellen der Menschen. Nenn!; einen Ort, der von unserm Wohnorte nach Süden liegt! — Wer kann einen Ort nennen, der von uns westlich liegt? — Nördlich? — Öst- lich ! — U. s. w. — An welche Gemeinde grenzt unsere Gemeinde in Osten? — In Süden? — In Westen? — In Norden? — U. s. w. — Nach welcher
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