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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 27

1863 - Essen : Bädeker
27 tn die Ostsee mündet. Obschon der Boden nicht sehr fruchtbar ist, so ernährt doch der Ackerbau die Bewohner der Provinz; Fische, unter diesen auch Häringe, Holz, pommersche Gänsebrüste und stettiner Federn sind die bedeutendsten Erzeugnisse, welche nach an- dern Gegenden verkauft oder ausgeführt werden. Handel und Schifffahrt sind ziemlich bedeutend, besonders in Stettin, Stral- sund, Greifswalde, Colberg und Rügenwalde. — Zu der- Provinz Pommern gehört auch die in der Ostsee gelegene Insel Rügen, welche durch eine schmale Meerenge von dem festen Lande geschieden ist. Sie zeichnet sich durch Naturschönheiten aus, ist von Hügeln durchzogen, welche Kreidefelsen enthalten und sich zum Theil als Vorgebirge über das Meer erheben, auch die herrlichsten Aussichten über den Wasserspiegel der Ostsee gewähren. Deshalb wird sie von vielen Frem- den besucht, welche zum Theil auch das schön eingerichtete Seebad benutzen. Die Hauptstadt der Provinz Pommern — der Sitz des Ober- präsidenten und des evangelischen General-Superintendenten — ist Stettin an der Oder, eine bedeutende Seehandelstadt, welche die meisten Schiffe der preußischen Handelsstotte besitzt: 158 Segel- schiffe und 15 Dampfschiffe. Auch ist Stettin eine starke Festung mit 52,200 Einwohnern. Stralsund, ebenfalls stark befestigt, hat 20,300 Einwohner. Von hier wird ein lebhafter Seehandel getrieben; die Zahl der den Stralsunder Kaufleuten angehörigen Schiffe beträgt 125 Segelschiffe und 1 Dampfschiff. Bemerkenswerth sind noch: die Universitätsstadt Greifswalde, die Festung Kolberg, am Ausflusse der Persante in die Ostsee gelegen, Swinemünde, befestigt und Badeort, und die Regierungsbezirks-Hauptstadt Köslin. — Die evangelischen Lehrer-Seminare sind in Camin, Kös- lin, Fra nburg bei Stralsund, Ottostift bei Pyritz, und in Stettiü. 18. Blick vom Rugard auf Rügen. Der Rugard ist ein Berg auf der Insel Rügen, einige tausend Schritte von der Stadt Bergen. Von hier aus übersieht man im Kreise nicht nur den größten Theil dieser Insel, sondern muh südlich, südöstlich und südwestlich einen ansehnlichen Theil von Pommern. Ob- gleich die Stadt Bergen selbst schon hoch liegt, so ragt doch der Ru- gard genug über sie empor, um von hier über die Dächer hin Stral- sund und eine unabsehbare Fläche von Reuvorpommern zu überblicken. Rechts und links begrüßt das Auge eine Menge von Dörfern und meh- rere Städte, unter welchen Greifswalde besonders hervorsteht. Östlich hat man gleich unter den Füßen schöne Ackerfelder, auf die man wie auf einen ausgebreiteten Teppich hinabschaut. Im Sommer stechen das gelbe Korn, die dunkelgrüne Gerste, der bläuliche Hafer, der goldene Weizen und die bunten Wicken, die kaum vor den gelben Wucherblumen aufkommen können, auf das Mannigfaltigste von einander ab. Weiter- hin, wo sich der Boden bald senkt, bald erhebt, wechseln Hügel, deren Gipfel nackt und deren Lehnen bebaut sind, mit kleinen und großen
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