1863 -
Essen
: Bädeker
- Autor: Bender, Ludwig, Haesters, Albert
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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staufischen Geschlechts die einzigen noch lebenden Überreste seien. Wenn
diese Sage auch nicht wahr ist, so thut es doch dem Gefühl wohl,
sich in die Zeiten zu versetzen, da diese Bäume jung waren, sich jene
längst entschwundenen Menschengestalten wieder vorzustellen, wie sie in
diesem Forste dem Eber auflauerten und den schnellen Hirsch mit ihren
Speeren fällten; es thut dem Gefühle wohl, nach einem so oft wieder-
holten Wechsel von Geschlechtern, Zeiten und Reichen, eine Creatur,
einen Eichbaum anzuschauen, der alle diese Wechsel überlebt hat, der dem
stolzen Menschen die Kürze der ihm zugemessenen Zeit vorrückt und ihm
zu sagen scheint: Dein Leben währet siebenzig Jahre, wenn es hoch
kommt achtzig, und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und
Arbeit gewesen; — ich hingegen trotze der Zeit und grüne für und für.
Wie liegt das Königreich Würtemberg vom Königreich Baiem? — Von
'Österreich? — Von Preussen? — Von Hannover? — Woran grenzt es in
Osten? — Nenne die Flüsse in Würtembergi — Wie Liesst die Donau in
Würtemberg? — Der Neckar? — Was wisst ihr von der Bevölkerung
Würtembergs ? — Nenne deutsche Dichter, welche in Würtemberg ge-
boren sind! — Wer kann die Geschichte von den Frauen zu Weinsberg
erzählen? — Wer die vom Grafen Eberhard? — Wie heisst das Gebirge,
welches sich durch Würtemberg hinzieht? — Was habt ihr euch vom hohen
Staufen gemerkt? — Gieb sonst noch Bemerkens werthes an! —
Wie viel Staaten kennt ihr nun? — Zählet sie auf und gebet bei jedem
folgenden an, wie er von dem vorhergenannten liegt! —
Zeichnet und beschreibet jetzt das Königreich Würtemberg! —
34. Hohenzollern.
Fast ganz von Würtemberg eingeschlossen liegen die beiden Fürsten-
thümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen.
Beide zusammen enthalten 25 Quadratmeilen mit einer Bevölkerung
von 67,000 meist katholischen Einwohnern. Sigmaringen wird
von der Donau, und Hechingen vom Neckar durchstossen. Die
Hauptstädte sind Sigmaringen und Hechingen. Ackerbau und Vieh-
zucht sind — besonders in der Gegend der rauhen Alp — nicht be-
deutend; dagegen bilden Baumwollenspinnerei, Leinwand-, Holz-
und Metallwaaren-Fabrikation die Haupterwerbsquellen der Be-
wohner. — Wenn man von Norden her nach dem Städtchen Hechingen
kommt, so steht man jenseit der Stadt in einer Entfernung von einer
halben Meile auf einem, aus der schwäbischen Alp hervortretenden, 800
Fuß hohen Bergkegel die Burgfeste Hohenzollern. Das ist der
uralte Stammsitz der Fürsten von Hohenzollern, aus welchem
auch die Könige von Preußen abstammen. Zu der Spitze des
Berges führt nur ein einziger Zugang, den in früheren Zeiten an neun
verschiedenen Absätzen eben so viel eiserne Thore verwahrten. Seit dem
Jahre 1823, wo der König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iv.,
damals noch Kronprinz, die alte, fast verfallene Burg seiner Ahnen
besuchte, hat man die Gebäude wieder in wohnlichen Zustand gesetzt,
und seit jener Zeit erhebt sich aus dem verfallenen Gemäuer ein hoher
Thurm, der eine.weite Aussicht über Berge, Thäler und Ebenen er-