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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 167

1863 - Essen : Bädeker
167 feget, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abgeschnitten. Darum heißt die vorbei laufende Landstraße die Bergstraße. Dort zwi- schen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinthale liegt der Taunus^ ein an Naturschönheiten und Mineralquellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald anschließt. Dem Taunus gegenüber finden wir auf dem linken Rheinufer den Hunsrück, und nördlich hiervon das unfrucht- bare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir nun in Osten dem Lause der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesengebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe 5000') gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz bewachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfernung, sehen wir hier den Böhmerwald (4000') und dort das Fichtelgebirge (3400'), durch welche Böhmen von Baiern getrennt wird. Das Fich- telgebirge sendet nach drei Stromgebieten und vier Himmelsgegenden nicht unbedeutende Flüsse aus, nämlich nach Süden die Raab zur Donau, nach Osten die Eg er, nach Norden die Saale zur Elbe und nach Westen den Main zum Rheine, so daß der Main gleichsam von Osten nach Westen die Grenze zwischen Süd- und Nord- deutschland bildet. In Norden wird Böhmen durch das Erzge- birge (3900') verschlossen. Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall, sich befinden. Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main, finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meistens mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holzreiche Gebirge, welche das frucht- bare Franken von dem alten Hessen trennen. Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten, aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer besiegte (9 n. Chr.). Weit wichtiger aber, als die westphälischen, ist das nördlichste Gebirge: der Harz mit seinem höchsten Gipfel, dem Brocken oder Blocks- berg (3500'). Er hat ungeheure tiefe Schluchten, unterirdische Höhlen und sehr ergiebige Bergwerke. Nächst dem Erzgebirge liefert er unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und das meiste Geld, das durch unsere Hände geht, ist in den Gruben des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden. Nördlich von dem
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