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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 202

1863 - Essen : Bädeker
202 „So möge auck Gott, der allmächtige Hort, Der das Flehm der Schwachen erhöret, Zu Ehren euch bringen hier und dort, So wie ihr jetzt ihn geehret. — Ihr seid ein mächtiger Graf, bekannt Durch ritterlich Walten im Schweizerland-, Euch blühen secks liebliche Töchter. So mögm sie, rief er begeistert aus, Secks Kronen euch bringen in euer Haus Und glänzen die spät'sten Geschlechter." — Und mit sinnendem Haupt saß der Kaiser da, Als dächt' er vergangener Zeiten; Jetzt, da er dem Sänger ins Auge sah, Da ergreift ihn de» Werte Bedeuten. Die Züge des Priesters erkennt er schnell Und verbirgt der Thränen stürzenden Quell In des Mantels purpurnen Falten. — Und Alles blickte den Kaiser an, Und erkannte den Grafen, der das gethan, Und verehrte das göttliche Walten. (Fricdr. v. Schiller.) Naeb dem Tode Rudolphs von Habsburg folgten Kaiser aus ver- schiedenen Häusern. Der erste nach ihm war Adolph Vod N&Ssaü (von 1291 —1298); dann folgte Rudolphs Sohn, Albrecht von Österreich (1298—1308), ein stolzer Regent, unter dessen Regierung die Schweiz sich von Deutschland anfing zu trennen. 21. Der Schweizerbund. — Wilhelm Tell. (1307.) Im Jahre 1298 kam Albrecht, Sohn Rudolphs von Habsburg, zur Regierung, die aber kein Segen für Deutschland wurde. Sein ungerechtes und hartes Verfahren gegen die freien deutschen Landleute in den Schweizeralpen veranlaßte diese, sich zum Schutz ihrer Freiheiten zu verbinden. So entstand die schweizerische Eidgenossenschaft, und der Abfall der Schweiz vom deutschen Reiche begann. In jener schlimmen Zeit traten zusammen die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden und beschworen, „in Erwägung böser und gefährlicher Zeiten, einen ewigen Bund, sich und die Ihrigen mit Hab und Gut gegen Alle und Jede, wer sie auch seien, zu vertheidigen und einander mit Rath und Hülfe beizustehen". Der Kaiser aber schickte ihnen zu Reichsvögten harte und böse Leute aus seinem eigenen Lande, die sie drückten und quälten, den Hermann Geßler von Brunnegg und den Ritter Beringer von Landenberg. Die thaten, was nie zuvor die Reichsvögte, und wollten im Lande selbst wohnen. Landenberg zog auf das Schloß des Königs, bei Sarnen in Oberwälden, und Geßler baute sich einen Zwinghof im Lande Uri. Nun wurden die Zölle erhöhet, die kleinsten Vergehen mit Kerker und schweren Bußen bestraft und die Landleute mit Stolz und Verachtung mißhandelt. Als Geßler vor des Stauffachers neuem Hause im Dorfe Steinen vorbeiritt, sprach er höhnisch: „Kann man's auch dulden, daß das Bauernvolk so schön baue?" Und als Arnold von Melchthsl im
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