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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 313

1863 - Essen : Bädeker
313 von Europa aus Gebirgs- und Hochland, von welchem jedoch die große ungarische und lombardische Ebene eine Ausnahme machen. Das hochste Gebirgsland Europa's ist die Schweiz, von wo der Boden sich nach allen Seiten zu senkt und endlich gegen die Nord- und Ostsee in flache Tiefebenen, welche die ebensten und niedrigsten Länder Europas bilden, ausläuft. Das größte europäische Gebirge sind die Alpen in der Schweiz und in Italien, welche sich von da in viele Äste nach verschiedenen Richtungen ausbreiten. Mit Einschluß der Inseln, welche über 14,000 Quadratmeilen enthalten, schätzt man den Flächeninhalt Europas auf 182,000 Quadratmeilen. — In Hinsicht der Witterung bemerken wir in Europa eine große Verschiedenheit. Die Wärme nimmt nicht im Allgemeinen bloß nach Norden, sondern auch nach Osten ab. Die Westwinde bringen Feuchtigkeit und Regen, die Ostwinde Trockenheit, die Südwinde Wärme, die Nordwinde Kälte. Die Ostwinde steigern eben so wohl die Sommerhitze, als die Winterkälte; die Westwinde aber mildern die Hitze im Sommer, wie die Kälte im Winter. In den westlichen Ge- genden regnet es häufiger, als in den östlichen und südlichen — und wenn auch während des Sommers im Süden die Wärme und wäh- rend des Winters im Norden die Kälte groß ist, so ist sie doch er- träglich und mit Recht sagt man daher: Europa hat im Ganzen ein gemäßigtes Klima. In Rücksicht des Klima's kann man es von Süden nach Norden in 3 Erdstriche eintheilen: 1. in den warmen, wo der Citronen- baum fortkommt (Portugal, Spanien, Süd- und Mittelitalien, Griechen- land und die südliche Türkei); 2. in den gemäßigten, wo der Ge- treide- und Obstbau durchgehends gedeihen (Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Deutschland, Schweiz, Ungarn, Süd- und Mittelrußland, Dänemark und das südliche Schweden und Norwegen); 3. in den kalten, wo das Pflanzenleben immer mehr abnimmt und nur Renn- thiermoos, isländisches Moos, Preiselbeeren, Wachholderbeeren, zwerg- hafte Kiefern und Birken fortkommen (Nordskandinavien und Nord- rußland bis zum Ural). Bis auf den Hund, den treuen Begleiter der Menschen, und das Rennthier verschwinden hier auch alle Hausthiere, welche sonst in ganz Europa ziemlich dieselben sind. Jedoch hält man den Esel nur in der südlichen Hälfte, Kameele nur in einzelnen Gegenden der Türkei und im Süden Rußlands, im äußersten Norden dagegen das -Rennthier. Von den wilden Thieren findet sich das wilde Schaf (Argali) noch in Korsika und Sardinien, der Auerochse noch in einem 2baxbe Westrußlands, das Elenthier in Rußland und Preußen; der teinbock auf den Alpen ist aber fast ausgestorben. Eine kleine Affenart lebt zwischen den 1400 Fuß hohen Felsen von Gibraltar in Spanien. Hirsche, Rehe und wilde Schweine sind fast überall, die nördlichsten Gegenden ausgenommen. Dem Norden sind die eigent-
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