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1. Das Vaterland - S. 114

1854 - Altona : Lehmkuhl
114 man die Härte des Holzes zu erkennen, das in der knappen Be- kleidung gleichsam nackt erscheint und in seinen Anschwellungen das Bild eines muskelstraffen Armes giebt. Es ist bedeutsam, daß nach altem Glauben diesen Baum der Blitz nicht berühren durfte. Ast und Zweig treten erst in der Höhe hervor, sie greifen scharf- linicht aus — fast wie die Zweige der Tanne — und drangen ihre Fächer zu einem einzigen Gewölbe zusammen. Das stumpf- eiförmige Blatt stimmt zu dem Charakter des Ganzen. Es bildet, der Verzweigung entsprechend, meist dachartige Schichten, die spitz auslausen, oder es fliegt flockig auseinander, ohne in Massen zu verschmelzen. Festgewebt und an den kurzen Stiel geheftet, giebt es sich nicht zum leichten, tönenden Spiel des Windes. (Nach vr. Masius „Naturstudien"). L8. Obstbau und Benutzung des Obstes. Der Obstbau ist ein überaus bedeutender und einträglicher Zweig der Landwirthschaft. Er verbreitet sich mehr und mehr, je mehr man sich von dessen Nutzen überzeugt, obgleich derselbe bei uns gegen andere Länder noch weit zurücksteht. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde Peter Woolmann, Gärtner auf Alfen, bei dem fürstlichen Garten angestellt. Ihm verdanken wir den Anbau der Obstbäume. Da nun Beispiele zur Nachahmung reizen, wenn der Gewinn sichtbar ist, so entstanden auf der Insel Alsen und in der Landschaft Sundewitt eine bedeutende Anzahl Baumschulen. Unter den verschiedenen Sorten Aepfel, welche dort gebaut werden, hat der Gravensteiner den ersten Rang. In dem Schloßgarten zu Gravenstein steht ein Baum dieser Art, der ursprünglich aus Italien dahin gebracht worden, und als der Stammbaum der in der Gegend verbreiteten anzusehen ist. Ueberhaupt findet man, daß alle gewöhnlichen Obstbäume, und in einigen durch Lage und Boden begünstigten Gärten selbst die bessern Aepfel ganz vorzüglich gedeihen. Dahin gehören besonders einige Aepfelarten, deren Geschmack man hier noch besser findet als in manchen südlicher liegenden Orten; den Birnen fehlt es dahingegen gewöhnlich an der vollkommenen Süßigkeit, die sie in südlicheren Gegenden erlangen. Die Kirsche gehört zu den seltneren Früchten, und wird größtentheils von Hamburg eingeführt. Weinkirschen giebt es fast gar nicht, die Zwetschen erhalten selten eine vollkommene Reife, und die Weintraube fast nie. Durch die Verarbeitung des Obstes zu Most und Essig, ge« währt der Obstbau dem Lande bedeutenden Vortheil. Durch einen aus Most zu bereitenden Cideressig kann größtentheils der Weinessig
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