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1. Das Vaterland - S. 123

1854 - Altona : Lehmkuhl
123 Marschwolle oft nur 1 bis 2 bf. Bei solchen Preisen findet der Landmann es nicht rathsam, die Schafzucht zu erweitern und die Racen zu veredeln. 24. Die Schweinezucht. Die Schweinezucht ist von großer Wichtigkeit, nicht allein für den eigenen sehr bedeutenden Verbrauch, da auf dem Lande jeder Hauseigenthümer wenigstens ein Schwein jährlich für die eigene Haushaltung mästet, sondern auch als Ausfuhrprodukt. Die Schweine werden theils nach Hamburg oder Lübeck in natura zum Verkaufe ausgeführt, oder auch der gesalzene Speck, die geräucherten Schin- ken und eingemachten Köpfe nach dem Auslande, und zwar nach Holland, Frankreich, ja selbst nach Indien versandt. Gewöhn- lich geben die Schlächtermeister für ein Schwein zu 200 Pfund 16 bis 24 Rbt. und rechnen, dafür aus dem Hamburger Markt 40 bis 50 $ Crt. wieder zu erhalten. Schweine zum Gewicht von 40 L.ä sind keine Seltenheit mehr. Dennoch war in alten Zeiten, als die Schweine in den Wäl- dern mit Eicheln gemästet wurden, die Schweinezucht viel bedeuten- der, als heut zu Tage. Nach der Angabe des Grafen Heinrich Ranzau sollen im Jahre 1590 allein im Herzogthum Holstein in den fürstlichen Waldungen 63,000 Stück Schweine mit Eicheln ge- mästet worden sein. Als aber die Waldungen sich verminderten, nahm auch die Schweinezucht ab. Gegenwärtig find die Eicheln sehr selten, und kommen bei der Schweinezucht nicht in Betracht. 25. Die Fischerei Fischerei ist von den ältesten Zeiten her eine Goldgrube des Vaterlandes und einst der Haupterwerbzweig der Bewohner gewesen; allein nach der Vervollkommnung des Ackerbaues hat mancher Küsten- bewohner die mehr sichern und bequemen Beschäftigungen des Land- mannes den mit der Seefahrt und Fischerei verbundenen Gefahren und Mühseligkeiten vorgezogen. In den katholischen Zeiten war die Teichfischerei, vermöge der Klofterregeln, in einem ausgezeichneten Zustande; allein nach der Aufhebung der Klöster fing man allmälig an, die Fischteiche abzu- leiten und auszutrocknen. In frühern Zeiten waren nicht allein die Ost- und Nordsee, auch die Landsee'n und Flüsse weit fischreicher, als jetzt; Dorsch- und Häringsfang waren weit ergiebiger; Lachse jetzt selten, gehörten vormals in Hamburg zu den gemeinen Marktfischen. Die gesammte Anzahl der in unsern Gewässern entweder be- ständig oder zu gewissen Zeiten sich aufhaltenden bekannten Arten von Fischen beträgt reichlich hundert, von welchen die größere Hälfte im salzen, der übrige Theil im frischen Wasser lebt,
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