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1. Das Vaterland - S. 177

1854 - Altona : Lehmkuhl
177 63. Der Stieglitz. 2m vvr'gen Sommer War Emma mit uns auf das Land gegangen. In unserm Garten sprangen wir umher, Und freuten uns der Blumen und der Vögel. Da tönte eines Sperbers heisres Schrein Ganz nah' bei uns, in dichtbelaubter Hecke. Emma ward bang' und wollte schnell entfliehn; Doch hielt ich sie znrück und wir verjagten Den bösen Raube'.-, der mit schweren Flügeln Sich trag' und zaudernd in die Lüfte schwang. Ganz feine Federchen um stäubten uns. Die Zweige bogen leise wir zur Seite, Und sahen nun ein armes kleines Nest. Vier Vöglein lagen todt und blutend drin, Eins lebte noch, und schien mit Angstgeschrei 2n seiner Noth zu Hülse uns zu rufen. Dem Nest zur Seite lag die todte Mutter, Sie hatte nicht die Kinder retten können. Emma nahm sanft das Vöglein aus dem Nest. Das arme Thiercheu, sagte sie, es hat Jetzt keine Mutter und Geschwister mehr. Der böse Sperber kommt vielleicht zurück, Wenn wir's verlassen, so zerreißt er's auch, Und sonst muß es vor Hunger kläglich sterben. Laß uns den Vogel retten, meinte ich, Ist er dann groß geworden, kann sich selbst Die Nahrung suchen, lassen wir ihn frei. Wie fröhlich trug ihn Emma in das Haus! Sie baute ihm ein seidenweiches Nestlein, Und beide sorgten wir nun treu für ihn. Es wuchs auch schnell und aus dem nackten Kleinen, Den glücklich wir vom Tod gerettet hatten, Ward ein gar muntrer, bunter, schöner Stieglitz, Mit braunen Flügeln, gelblich rother Brust. Und einem Häubchen, das er stolz erhob, Wenn er recht fröhlich oder zornig war. 12
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