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1. Das Vaterland - S. 459

1854 - Altona : Lehmkuhl
459 Anstellung verhinderte." Erst 1720 bekam er jene Anstellung, die ihn von allen Nahrungssorgen befreite. Mit diesem Jahre beginnt zugleich seine Dichterlaufbahn. Das bekannte heroisch- komische Strafgedicht „Peder Paas" verletzte so viele, daß von allen Seiten ein erschrecklich Schreien und Heulen begann. König Friedrich Iv. hatte über Peder Paas recht herzlich gelacht und das Volk geurtheilt, daher mußten die Getroffenen schweigen. Seine darauf folgenden Schauspiele, die ihm so leicht aus der Feder stoffen, daß er ihrer zwanzig in vier Jahren schrieb, haben ihn bei der Nation unsterblich gemacht. In der Blüthezeit jener krankhaften Frömmelei unter Christian Vi., während welcher das Theater geschlossen war, beschäftigte Holberg sich mit geschichtlichen Arbeiten, bis seine satyrische Laune sich in der berühmten „unterirdischen Reise Niels Klims" wieder Luft machte. Das Buch erschien zuerst in Leipzig in lateinischer Sprache, wurde bald in alle europäischen Sprachen übersetzt und von Alt und Jung, was man nennt, verschlungen. Unter Fried- rich V. schrieb er trotz Alter und Schwäche wieder Comödien, und der Tod endigte seine Wirksamkeit (1753). Unser Holberg war unverheirathet, hat sich aber eine Baronie zusammengeschrie- den und diese zum bleibenden Segen der lernbegierigen Jugend der Soröer Academie vermacht. Los. Die Soröer Academie. Ungefähr in der Mitte des südlichen Seelands in einer holzreichen Gegend malerisch an einem Landsee liegt die kleine Stadt Soröe. Sie verdankt ihre Entstehung und ihren Wohlstand grossentheils der vor derselben liegenden Academie und Schule. Das jetzige academische Gebäude ward im Jahre 1827 neu eingeweiht, nachdem das alte Gebäude im Jahre 1813 abgebrannt war; die hübsche Academie- und Stadtkirche ist aber noch die alte Klosterkirche, worin die Grabmäler zweier Könige und der beiden grössten Wohlthäter der Aca- demie, Absalon und Holberg, sind. In der Mitte des 12. Jahrhunderts erbaute der Vater des Absalon hier ein Bernhardinerkloster, welches Absalon und dessen Bruder sehr reich beschenkten, und das nach der Reformation von Frie- drich 11. (1586) in eine Schule verwandelt ward, wo 30 Adelige
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