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1. Das Vaterland - S. 582

1854 - Altona : Lehmkuhl
582 eurem General!" auf die Brücke; die Soldaten ihm nach. Mein von einem mörderischen Feuer empfangen, machen sie auf's neue Halt und — weichen. Schon sinken Vonapartes wenige Begleiter von feindlichen Kugeln getroffen; der Feind dringt vor, und Bona- parte stürzt über die Brücke in den Sumpf. Jetzt war er von den Seinigen abgeschnitten und verloren. Da sehen ihn seine Grenadiere, und mit dem lauten Ruf: „rettet den General!" stürzen sie auf die Brücke zurück; und diesem wüthenden Angriff widersteht der Feind nicht länger — und Bonaparte ist gerettet. Der Friede von Camp» Formio (October 1797) machte dem Kriege ein Ende. Frankreich, das so bedrohte und schon allgemein verloren gegebene, hatte gesiegt, gesiegt durch eines Mannes überle- genes Talent; es empfing von Oesterreich das reiche Belgien. Die übrigen Feinde, mit Ausnahme Englands, wurden zum Frieden ge- nöthigt, zum Theil für Frankreich gewonnen. So glanzend war der Ausgang des Krieges. Unbeschreiblich war der Enthusiasmus, als Bonaparte in Paris seinen Einzug hielt; und das Direktorium über- häufte ihn, den Retter Frankreichs, mit Ehrenbezeugungen. Dessenungeachtet haßte es ihn, weil es seinen Ehrgeiz fürchtete, und war froh, als ein von Bonaparte selbst entworfener Plan ihm Gelegenheit gab, denselben aus seiner Nähe zu entfernen. Die Eng- länder nämlich, die beharrlich jede friedliche Ausgleichung mit Frank- reich ablehnten, und ihm seine ausländischen Besitzungen wegnahmen, hatten in Ostindien eine Hauptguelle ihres Reichthums. Da kam Bonaparte auf den Gedanken, sie in Ostindien anzugreifen, und zwar, um dorthin zu gelangen, zuvor Aegypten wegzunehmen. Ein tiefer Schleier umhüllte das Geheimniß, und erst als die Flotte an Afrikas Küste landete, wurde dem Heer seine Bestimmung mitge- theilt. Im Angesichte der ungeheuren Pyramiden kam es zur ersten entscheidenden Schlacht. „Franzosen!" rief Bonaparte feinen Sol- daten zu, „vergeßt nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf euch herabschauen!" Siegreich durchzog er fast ganz Aegypten. Da traf ihn die Schreckensnachricht, Daß .Nelson, der englische Admiral, seine ganze Flotte in der furchtbaren Schlacht von Abukir vernichtet habe, und daß ein türkisches Heer, von eng- lischen Offizieren befehligt, schon im Anzuge sei. Er beschloß, letzterm durch Syrien und Palästina entgegen zu ziehen, schlug es auch, mußte aber, vom Hunger, der Pest und vom Klima verfolgt, unter unsäglichen Leiden des Heeres wieder zurückkehren. In Kairo trafen ihn die beunruhigendsten Nachrichten über das Schicksal Frankreichs; alle seine Heere waren geschlagen, alle Eroberungen wieder verloren gegangen. — Bonaparte besinnt sich keinen Augenblick; er läßt das Heer zurück, besteigt ein Schiff und entgeht, nur wie durch ein Wunder, den ihn verfolgenden Engländern, zieht in Paris, wie im Triumph, ein, marschirt mit seinen Grenadieren in den Saal der
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