1867 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Harder, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
------ 45 -----------
nummer und — Knöpfe hat; mit — Beinkleidern, welche einen feinen —
Streifen an jeder Seite haben; mit — lederner Kopfbedeckung (Pickelhaube
oder Käppi), welche vorne ein Schild mit einem Wappen und meistens eine
Schuppenkette hat.
* Ihre Waffen bestehen aus einem langen Gewehre (Muskete, deßhalb
Musketiere), auf welches ein dreiseitiges, spitzes Bajonett gesteckt werden
kann, und einem kurzen Säbel, auch Hirschfänger und Seitengewehr genannt.
(Letzteres fehlt oft.) Mit dem Gewehr können die Infanteristen schießen,
mit dem Bajonett stechen und mit dem Hirschfänger hauen. Schuß- und
Hiebwaffen. Die Patronen zum Laden des Gewehrs werden in einer schwar-
zen, ledernen Lasche, Patrontasche, getragen; dieselbe ist an einem Gurt von
— Leder befestigt, entweder vorne oder hinten hängend. In einem andern
Riemen hängt das Bajonett, wenn es nicht auf dem Gewehr steckt, und
der kurze Säbel. Zündhütchentasche. Der aus einem behaarten Thierfelle
verfertigte Tornister wird auf dem Rücken getragen; er hängt an zwei —
Riemen über den Schultern. In dem Tornister sind Kleidungsstücke, Putz-
zeug und dergleichen. Der leinene Brotbeutel hängt ebenfalls an einem
Riemen, mit dem Bajonett und Säbel an der linken Seite. Das Gewehr
wird meistens auf der Schulter getragen. Marschiren und exerciren. Regi-
ment, Bataillon, Compagnie. Gemeine, Unterofficiere, Officiere. Der Man-
tel hängt aufgerollt entweder über der Schulter, so wie die Färbergesellen
ihre Wurst tragen, oder um den Tornister.
Die Jäger bilden eine eigene Abtheilung des Fußvolks oder der In-
fanterie. Man erkennt sie an den kurzen Gewehren (Büchsen), den meist
grünen Waffenröcken, den — Beinkleidern und den Käppis. In der Regel
haben sie schwarzes Lederzeug und kein Bajonett.
2. Die Cavallerie oder Reiterei.
Unsere Reiterei besteht nur aus Dragonern, welche einen — Waffen-
rock und einen Helm tragen. Wir haben aber in den verfloffenen Jahren
auch Kürassiere mit Brust- und Rückenpanzer, Husaren mit vielen Schnüren
auf den Jacken u. s. w. gesehen.
Die Waffen der Reiterei bestehen in einem langen, krummen oder gra-
dcn Säbel, einem Karabiner und Pistolen. Statt des Tornisters haben sie
einen Mantelsack, der hinten auf dem Pferde befestigt ist.
3. Die Artillerie oder das Geschütz.
Die langen oder kurzen Kanonen, dicke, eiserne oder messingene Röh-
ren, liegen auf einem eigenen Gestell mit Rädern und werden je nach der
Schwere von 4 und mehr Pferden gezogen. Pulver- und Kugelwagcn fol-
gen den Kanonen. Die Artilleristen (Kanoniere, Bombardiere, Feuerwerker,
— Fahrer) bedienen das Geschütz.
Alle drei Waffengattungen schießen mit Kugeln. Die Kleidung der
Soldaten oder des Militairs heißt Uniform und ist in verschiedenen Ländern
verschieden.
Rangordnung beim Militair.
Gemeine, Gefreite, Unterofficiere, Sergeanten, Waffenmeister, Feldwebel;
Officiere: Lieutenants, Hauptleute, Majore, Oberstlieutenants, Obersten,
Generallieutenants, Generäle. — Marschall und Feldmarschall; Rittmeister,
Feuerwerker; Aerzte und Auditeure; Quartiermeister.