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1. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 264

1867 - Altona : Hammerich
------ 264 ---------- Nicht alle nützlichen Thiere hat der Mensch so an sich und sein Haus gewöhnt, daß sie ihm gehorchen und dienen, entweder weil es nicht leicht möglich ist, gewisse Thiere zu zähmen oder weil er ihrer auch habhaft wer- den kann, wenn er sie im wilden Zustande für sich selbst sorgen läßt; dabei spart er die Kost und Wohnung. Wild ist das Gegentheil von zahm; man sollte also zum Wilde alle die Thiere rechnen, die nicht zu den zahmen Thieren und zu den Hausthieren gehören. Oft bezeichnet man aber mit dem Ausdruck Wild nur solche Thiere die man wegen ihres Nutzens fangt und tobtet, namentlich: Hasen, Füchse, Hirsche, Nehe, Schweine und Rebhühner, Auerhähne, Birkhähne, Schnepfen, Gänse, Enten u. s. w. Bestimmter ist der Ausdruck Wildpret oder Wild- bret ; darunter versteht man dasjenige Wild, welches gegessen wird. Dem- nach wäre der Fuchs wohl ein Wild, aber kein Wildpret. (Wildbrät — Wildbraten?) Wild — Gewild; analog: Wurm — Gewürm. Hochwild und niederes Wild heißt das Wild mit Rücksicht auf seine Größe. Zum Hochwild gehört besonders der Hirsch; niederes Wild: Füchse, Dachse, Hasen. — Edelwild, Rothwild, Damwild bezeichnet Arten deö Hirsches;— Schwarzwild — Wildschweine. — Wildgefliigel — Ge- flügelwild. — Zählt alles Wild auf, was ihr kennt! Ordnet es nach der Größe! Das Wild, welches in unserm Lande lebt, flicht vor dem'menschen; es ist scheu und furchtsam. In andern Gegenden giebt es aber auch Wild, vor welchem der Mensch sich fürchtet, z. B. der Bär, der Eisbär, der Löwe, der Tiger, der Panther u. a. m. Diese Thiere nennt man auch in anderer Beziehung, als im Gegensatze zu den zahmen Thieren, wilde Thiere. Wild ist nämlich auch das Gegentheil von sanft und friedlich; reißende Thiere nennt man die genannten Thiere oft. Will der Mensch sich in den Besitz jener Thiere setzen, so muß er ihnen auflauern, sie aufsuchen, verfolgen, fangen oder tödtcn. Es giebt Leute, welche kein anderes Geschäft haben, als dieses. Man nennt sie Jäger und ihr Geschäft die Jagd. Der Jäger geht auf die Jagd; sie ist sein Gewerbe, sein Beruf. Oftmals gehen auch Menschen auf die Jagd, ohne daß es ihr Beruf ist; sie thun es zum Vergnügen. In einigen Gegenden kann Jeder auf die Jagd gehen; dort ist Zagdfreiheit. In den meisten Ländern ge- hört aber die Jagd entweder dem Landesherrn, oder den Gutsbesitzern, oder den Commünen in Stadt und Land. Diese überlassen oftmals auf gewisse Jahre das Recht zu jagen an einen Einzelnen, welcher dafür eine Abgabe bezahlen muß; dann ist die Jagd verpachtet. Oder sie stellen ans eigene Kosten einen Jäger an, der für sie jagen und das Erjagte abliefern muß. Ein Jäger muß Vieles wissen und verstehen; die Jägerei muß erlernt werden. Es gehört dazu nicht bloß die Kenntniß des Namens, des äußern und innern Baues der Jagdthiere, sondern auch genaue Bekanntschaft mit ihrem Aufenthalt, ihrer Nahrung und Fortpflanzung, ihrer Lebensweise, ihren Geschlechts- und Altersverschiedenheiten, ihren Spuren oder Fährten, den Gefahren, die ihnen drohen u. s. w. Ueberdies ist mit dem Geschäft des Jägers oft das eines Försters verbunden. Ein Forst ist ein Wald. Der Förster hat den Wald, d. i. das Hol; des Waldes und oft auch das Wild unter Aufsicht. Er muß also nicht bloß die Baumzucht kennen, d. h. Bäume anpflanzen, aushauen, fällen u. s. w., sondern auch mit der Jagd Bescheid wissen.
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