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1. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 94

1865 - Göttingen : Deuerlich
94 Stadtthor gehen, da [werbe er solches erfahren. Da er nun hin- kommt, fragt er den Hausvater, was sein Thun und Leben sei, ' dieweil er ein so heiliger Mann sein solle. Da erzählt ihm der Schuster, was er glaube und was sein Werk und Thun sei; näm- lich, wenn er aufstehe, so danke er Gott für alle leiblichen und geistlichen Wohlthaten, und sonderlich dafür, daß er seinen Sohn der Welt gegeben und den heiligen Geist in der Gläubigen Herzen sende, sie zu erleuchten und zu heiligen; daß er auch darnach" Gott den Herrn bitte, daß er ihm seine Sünde um seines Sohnes Jesu Christi Willen gnädiglich vergeben und die ganze christliche Ge- meinde, auch sein Weib, Kind und Gesinde schützen und erhalten, ja, daß auch der Sohn Gottes unser Fürbitter bei dem ewigen Vater sein wolle. Wenn er solches gethan, so gebe er sich alsdann iu solchem Glauben und Zuversicht zu Gott von wegen des Mitt- lers zufrieden und gehe darauf fröhlich an seine Arbeit, ziehe auch sein Weib, Kind und Gesinde, soviel als ihm möglich, zur Gottes- furcht lind jtt allem Guten. Da sprach St. Antonius: „Ist das alles? Führest bu denn nicht ein strenger Leben, beim dieses?" „Meinst bu denn," sprach der Schuster zu St. Antonio, „daß dies Leben nicht strenge genug sei, daß ich täglich mit strenger Arbeit mich, mein Weib', Kind und Gesinde ernähren, und vielerlei Kreuz und Noth in meinem Hanse, auch viele Beschwerden meiner bürger- lichen Pflicht wegen tragen und leiden muß? Meinest du, cs sei nicht ein strenges Leben, dies alles recht zu leiden und durch Glau- den, Anrufung Gottes und Geduld zu ertragen?" — Da ging Antonius von ihm und merkte, daß ihn Gott dadurch ermahnt habe, daß er hinfort nicht mehr seinen Mönchöstand andrer Leute Leben vorziehen solle, und nicht meinen, daß er vor Gott wohlge- fälliger sei, als sic mit ihrem Thun. 148. Dein Reich komme! n. Dit Verbreitung des Wortes Gottes durch die Bibklgkskllschaftttt. „Das Volk, so im Finstern wandelt, siehet ein großes Licht" ■— so sprach in heiliger Vorschau der Evangelist unter den Propheten, Jesaiaö; und als die Zeit erfüllet war, so sandte Gott seinen Sohn, und dieser war das Licht der Welt, und hat ein Reich des Lichts ge- schaffen durch das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. — Das Volk Israel verehrte das Wort Gottes, welches außer dem Ge- setz die herrliche Verheißung von dem Messias enthielt, vor allen seinen Heiligthümern, und den Christen war es, nachdem darin auch die Er- füllung der Verheißung iu der Menschwerdung des Sohnes Gottes sich befand, ein Schatz aller Schätze. Jedoch konnten nur wenige zu diesem Schatz kommen, denn eö kostete viel Geld und Mühe, eine Bibel auf Häuten abzuschreiben; und da neben den Vibelsprachen, der hebräischen im alten und der griechischen im neuen Testamente, noch viele andere Sprachen seit dem babylonischen Turmbau gesprochen wurden, so konn- ten nur wenige Menschen die Bibel lesen, weil sie nicht die Bibelsprüche
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