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1. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 97

1865 - Göttingen : Deuerlich
97 unter den menschenfresscnden Neuseeländern, unter den Wilden auf den Südseeinseln, bei den Chinesen, die ihr Land vergeblich verschließen, bei den Hindus, die mit ihrer Weisheit prahlen, arbeiten Missionare — es ist kaum ein Land, wohin das Evangelium nicht gebracht, kaum eine Sprache, in welcher Christus nicht gepredigt würde. Das Werk der Mission recht zu fördern, giebt es Missionsanstalten und Missionsvereine. Missionsanstalten sind Häuser, in denen diejenigen, welche Glaubensboten werden wollen, die nöthige Ausrüstung empfangen in Kenntniß der Völker, der Sprachen und der heiligen Schrift. Solche Anstalten sind in England, in der Schweiz, in Frankreich und in Deutsch- land, — in Deutschland nämlich zu Berlin, Barmen, Dresden, Ham- burg und Hermannsburg, von wo aus ein eignes Schiff ausgerüstet , worden ist, das zwischen der Miffionskolonie in Afrika und unsrer Küste hin und herfährt und den Verkehr der Kolonie mit Hermannsburg ver- mittelt. — Miffionsvereine oder Missionögesellschaften sind Verbindungen derjenigen Christen, welche zur Förderung des Miffionswesens mitwirken trollen, namentlich durch Beiträge. Zwar ist die Zahl der Bekehrten noch nicht groß, aber doch ist aller Orten eine Sehnsucht nach dem Heile zu spüren. Und die das Heil gefunden haben — an ihnen werden auch die Früchte des Heils sicht- bar. Denn sie sind eifrig besorgt um ihr Wachsthum in der Gottselig- keit, wandern meilenweit zum Gottesdienste, sparen oft Jahre lang, um eine Bibel zu kaufen, lernen im Alter noch lesen, beten für die Aus- breitung des Reiches Gottes, geben von ihrer Armut Beisteuer für christ- liche Anstalten, meiden ihre Lieblingösünden. — Ein Lieger von 103 Jahren bekannte: "Der mir die Bibel gab, der gab mir das Leben." Wo sonst Armut, Krieg, Plünderung herrschte, >vv die Säuglinge ermor- det, die Kinder vertvahrlvst, die Weiber gemi'shandelt) die Witwen ver- brannt wurden, da ist nun, wo das Christenthum herrscht, Friede und Sicherheit, häusliches Glück und Wohlsein. «>. Die Gustav - Adolfs - Stiftung. Die vornehmsten protestantischen Länder sind Preußen, Sachsen, Hannover, Braunschweig, Hessen, Baden, Würtemberg, Mecklenburg, die Hansestädte Hamburg, Lübeck und Bremen, Dänemark, Holstein, Lauenburg und Schleswig, Norwegen und Schweden, Holland, die Schweiz und England (obgleich dies eine eigene Kirche, die sogenannte bischöfliche bildet); aber auch in den übrigen Neichen Europas leben Protestanten zerstreut und oft unter hartem Drucke, oder doch wenigstens ohne Mittel, Kirchen und Schulen bauen, Geistliche und Lehrer anstellen und überhaupt sich einen eigenen Gottesdienst einrichten zu können. Viele müssen meilenweit gehen, um sich mit protestantischen Brüdern zu einem Gottesdienste oder zur Feier der Sakramente vereinigen zu können. Vie- len ist das Abhalten besondrer Gottesdienste, das Läuten der Glocken, daß Spielen der Orgel, die feierliche Bestattung ihrer Todten rc. nicht erlaubt; viele haben weder Kirchen noch Schulen. Das hat ihren pro- testantischen Glaubenöbrüdern immer wehe gethan, und im Hinblick dar- 5
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