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1. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 266

1865 - Göttingen : Deuerlich
266 zu Klausthal das Wasser ableitet und beinahe Iv2 Meile laug ist. Man arbeitete 22 Jahre, don 1777 und 1799, daran, und die Bau- kosten betrugen über 100000 Thlr. — Wildemann in einem tiefen Thale. — Lautenthal. Ein freundlicheres Klima empfängt den Wanderer, sobald er zum Unterharz hinabsteigt. Hier finden sich jene an unvergleichlichem Reiz so reichen Plätze, die diesem nordischen Gebirge einen Weltruf erwarben. Ist die Erde hier im Innern weniger mit köstlichen Schätzen gefüllt, so ersetzt sie es im Uebermaße durch ihre äußere Herrlichkeit. Die finstere Tanne wechselt hier mit dem üppigsten Laubholze; hundertjährige Eichen wölben sich zum luftigen Dome, die schlanken Buchen bilden endlose Schattengänge, und die silberhäutigen Birken kränzen den Saum des Waldbaches imb laden zum kühlen Ruheplätze. An den Hohen zieht sich Ackerland in langen wellenförmigen Bändern hinauf; Schafherden wallen langsam und gedrängt in den begrasten Thälern; Obstgärten kreisen die Dörfer ein, wenn auch später als im Lande reife Früchte spen- dend; im hohen Grase weiden treffliche Rinder. — An deir Unterharz grenzen auch einzelne Strecken deö Fürstenthums Grubenhagen; sonst besitzt Hannover dort weiter nichts als die schon be- schriebene Grafschaft Hohnstein. Das Uebrige gehört, wie schon gesagt, zu Brallnschweig, Preußen und Anhalt. 111. Der Berg- und Hiitteàu. Die meiste Beschäftigung bietet den Harzern der Berg- und Hütten- bau. Derselbe wird von den Bergleuten betrieben, von denen einige die Mineralien unter der Erde aufsuchen unto zu Tage frödern (Grubenbau), andere über der Erde die weitere Zubereitung und Reinigung derselben besorgen (Hüttenbau). Die Erze, welche die Metalle enthalten, findet man in den Gebirgen der Erde, welche man tvieder in Ganggebirge (Urgebirge) und Flötzgebirge eintheilt. Gänge nennt man mehr oder- weniger senkrecht gehende Schichten oder Lagen der mineralischen Körper in den Gebirgen. Flötze heißen die horizontal über einander liegenden Schichten in einigen Gebirgen, welche durch gewaltsame Bewegungen des Wassers entstanden sein müssen. Die Ganggebirge find die vorzüglichsten Behälter des Erzes. In den Erzen liegen die Metalle theils gediegen, d. h. in ihrem vollkommenen metallischen Zustande, oder vererzt, mit andern Mineralien vermischt, oder v erkalkt, d. i. ihres brennbaren We- sens beraubt. Rur die unedlen Metalle, Eisen, Kupfer, Blei, Zinn, können durch anhaltendes Feuer in Kalk verwandelt werden. Wenn die Bergleute einen Erzgang entdeckt haben, so wird er nach allen Richtungen verfolgt und das Erz herausgeschafft, wodurch oft große und tiefe Gruben entstehen. Dann werden Schachte, d. i. senk- rechte Oeffnungen angelegt, durch welche man bequemer in die Gruben gelangen und die Erze auto ihnen herausbringen kann. Horizontal lau- fende Gänge werden Stollen genannt. Sie dienen theils zur Ableitung unterirdischen Wassers, theils zur Beförderung des Luftzuges in den Bergwerken, theils zur Verbindung der Gänge. Das in der Tiefe ge-
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