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1. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 345

1865 - Göttingen : Deuerlich
345 aus der Nachbarschaft eilten ins Thor, um mitzukämpfen. Muthig zogen sie dem Feinde entgegen und verjagten ihn. Die Freude währte nicht lange; denn bald kam der französische General Morand (morang) mit großer Macht, zog ins Thor und ließ jeden erschießen, der mit Waffen auf der Straße angetroffen wurde. Da erschien der General Dörnberg zur Rettung. Er ließ sich durch die Mauern, die hohen Wälle und tiefen Gräben, welche die Stadt umgaben, nicht zurückhalten; er stürmte und stürmte, und die Franzosen mußten zum entgegengesetzten Thore hinaus. Hier begannen sie den Kampf noch einmal, aber als General Morand zum Tode verwundet vom Pferde sank, ergaben sie sich. Dörnberg hatte 10 Kanonen erbeutet und drittehalbtausend Feinde zu Gefangenen ge- macht. Das geschah im Frühjahr 1813. Im Herbst desselben» Jahres schlug General Wallmoden die Fran- zosen bei der Göhrde aufs Haupt. 6000 Feinde mit 6 Kanonen hatten sich bei diesem Walde gelagert; Wallmoden griff sie an. Hannoversche Husaren ritten das französische Fußvolk auseinander; die Lützowschen Jäger drangen siegreich vor; umsonst war die Tapferkeit der Feinde. Zwar lagen schon 40 deutsche Officiere und 500 Gemeine todt auf dem Schlachtselde; aber um so grimmiger schlugen die Streiter drein, und sie errangen den Sieg. 1800 Franzosen fanden ihren Tod, 2000 Mann wurden gefangen und alle 6 Kanonen erbeutet. Der feindliche General selber entkam nur mit genauer Noth. Das war am 10. September. 161. Die Schlacht bei Leipzig. Napoleon war nach Dresden gezogen; er zog sein Heer um Leipzig zusammen. In verschiedenen Gefechten hatten die verbündeten schon vor. her gesiegt; jetzt standen sie den Franzosen bei Leipzig gegenüber, die Oestcrreicher unter Schwarzenberg, die Preußen unter Blücher, die Rus- sen unter Witgeustein, die Schweden unter ihrem Kronprinzen, zusammen 300,000 Mann, der Franzosen waren 200,000 Mann. Völker von den fernen Grenzen Asiens und vom mittelländischen und atlantischen Meere trafen hier znsammen; daher nennt man diese Schlacht die Völ- kerschlacht. Sie begann am 16. Oktober 1813. Die Erde erbebte in weitem Umkreise von dem Donner der Geschütze, und mit gewaltiger Anstrengung und rühmlichem Heldenmuthe wurde auf beiden Seiten gekämpft. Am Nachmittage schien es, als werde Napoleon siegen; schon ließ er mit allen Glocken in Leipzig läuten. Aber er triumphierte zu früh; denn bis zum Abend beleuchteten acht brennende Dörfer und Städte das blutige Schlacht» feld: wie Leichenkerzen flackerten die Wachtfeuer in der weiten Todtenstillc. In ernster Erwartung sah alles dem folgenden Tage entgegen. Der Morgen des 17. Oktober — er war ein Sonntag — brach an; doch führte dieser Tag die Heere nicht zu neuem Kampfe. Napoleon machte Friedensvorschläge, die aber nicht angenommen wurden. Da erschien der 18. Oktober, der das fremde Joch mit blutigen Schlägen zertrümmerte. Napoleon hielt auf einem Hügel, auf welchem eine Windmühle stand, und leitete von da aus die Schlacht. In nicht
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