1836 -
Leipzig
: Wigand
- Autor: ,
- Hrsg.: Schwabe, Karl Ludwig, Jürn, Alexander Bernhard
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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und schwärzlichen hüten, deren Genuß sehr leicht den Tod her-
beiführen kann. Der gefährlichste darunter ist der Fliegen-
sch wamm. Die meisten Schwamme sind Schmarotzerpflanzen,
wie der Zünd- oder Feuerschwamm an den Baumen, der
Schimmel am Brode, Obste und andern Dingen.
Von. den Grasern.
Die Graser sind Gewächse mit einem kantichten und
hohlen Stengel oder Halme, der mit langen, spitzigen Blattern
ohne Stiel besetzt ist. Hierher gehören alle Getraideartcn:
Roggen, . Waizen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais
(türkisches Korn, vorzüglich häufig im südlichen Deutsch-
land), Dinkel (Spelt), Haidekorn (Buchwaizen),
Reis mit einem rohrartigen 3 — 4 Fuß hohen Halme, der am
weitesten über die N?de verbreitet und das Hauptnahrungsmittel
vieler Völker besonders auch der Chinesen ist, und den Arak,
eins der stärksten Getränke, liefert, u. m. a. — Zu den Gra-
sern rechnet man auch die Rohr- und Schilspflanzen, worunter
der Kalmus mit seiner gewürzreichen Wurzel, das Bam-
busrohr wegen seiner Biegsamkeit, Festigkeit und Starke (in
den Landern, wo es zu Hause ist, wird es sogar als Bauholz
benutzt), das spanische Rohr, woraus das Drachen blut,
ein trefflicher Lack, gewonnen wird, und das Zuckerrohr die
bekanntesten sind. Der aus dem letztem, das in heißen Lan-
dern größtentheils noch von Sklavenhanden gebaut wird, durch
schwere Walzen ausgepreßte Saft wird in den Zuckersiedereien
zu Syrup und Zucker und in den Brennereien zu Rum
bereitet. Für diesen einzigen Artikel gehen aus Deutschland
jährlich mehr als io Millionen Thaler in's Ausland.
Von den Krautern.
Die Krauter haben einen weichen, saftigen Stengel und
treiben ihre Blatter nnmittelbar am Stengel. Viele von ihnen
nennt man Küchen- oder Gartengewächse, weil man sie
gewöhnlich in den Gärten für die Küche ziehet, wie Salat,
Petersilie, Braun- und Blumenkohl, Möhren,
Rettige, Spargel, Kohlrabi, Runkelrüben, wor-
aus man neuerlich besonders in Frankreich einen guten Zucker
bereitet, Kartoffeln (im I. 1586 von Franz Drake aus
Amerika nach Europa gebracht, aber in Deutschland erst seit
vorigem Jahrhundert bekannt), Gurken, Kürbisse, Me-
lonen, Zwiebeln, die Batate, eine der Kartoffel ähnliche
Wurzel u. v. a. Hierher gehören auch die Gewürzkräuter.
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