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1. Neuer deutscher Kinderfreund - S. 217

1836 - Leipzig : Wigand
217 ihn auf Handgelöbniß, daß er allen Ansprüchen auf die Kö- nigskrone entsagen und auch seinen Bruder Leopold zum Niederlegen der Waffen bewegen wolle. Kaum war Friedrich befreit, so wandte er seiner Seits alle Mittel an, sein Ver- sprechen in Erfüllung zu bringen, that durch öffentliche Schrei- den im Reiche seine Abdankung kund und ermahnte Jedermann zur Unterwerfung gegen Ludwig. Allein sein Bruder Leopold war durch kein Mittel zu bewegen, den Vertrag anzunehmen, sondern setzte die Feindschaft gegen Ludwig auf alle Weise fort. Da faßte Friedrich einen Entschluß, der seinen Namen in die ehrenvolle Reihe derer stellt, denen die Treue und das Manns- wort über Alles gegolten; statt sich vom Pabste seines Wor- tes entbinden zu laffen, wie es ihm angeboten wurde, hielt er fest an seinem Vertrage mit Ludwig und kehrte zu diesem nach München zurück. Und Ludwig, eingedenk ihrer mit einander verlebten Jugendjahre, nahm ihn mit offenen Armen auf und versöhnte sich so vollständig mit ihm, daß er ihn als seinen beßten Freund hielt, mit ihm an Einem Tische aß und in Ei- nem Bette schlief, wie sie auch als Knaben gethan hatten. Wahrend noch ihre Völker sich gegenseitig bekriegten, schwu- ren sie sich unverbrüchliche Treue, nahmen Beide gleichen An- theil an der Regierung des Reichs und wechselten in der Vorsetzung des einen oder des andern Namens bei Urkunden von Tage zu Tage. Ja, als Ludwig gegen Leopold in den Streit zog, ließ er Friedrich zur Vertheidigung seiner Länder zurück. — Der Pabst Johann, der den deutschen Charakter nicht kannte und dem solche Treue unerhört vorkam, schrieb an den König Karl von Frankreich, dem dieselbe nicht weniger neu seyn mochte: ,,Diese unglaubliche Freundschaft und Vertrau- ,,lichkeit ist mir aus Deutschland selbst durch ein sicheres Schrei- ,,den gemeldet worden." — Friedrich nahm jedoch nicht lange mehr Theil an der Regierung, sondern zog sich, vom so viel Leiden gebeugt, in die Einsamkeit zu stiller Betrachtung zurück und starb im Jahre 1330 auf dem Bergschloffe Guttenftein. __________________________________/ 15. Die schwarze Kunst. So große, unberechenbar große Vortheile auch die Buch- druckerkunst der Menschheit verschafft hat und fortwährend verschafft, indem besonders durch ihre Hülfe der lichte Morgen einer bestem Zeit heraufgeführt worden ist, so empfing doch
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