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1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 44

1843 - Darmstadt : Jonghaus
44 Morgen! Heute will ich ruhn, Morgen jene Lehre fassen, Morgen jenen Fehler lassen. Morgen Dies und Jenes thun. Und warum nicht heute? Morgen Kannst du für was And'res sorgen; Jeder Tag hat seine Pflicht. Was geschehn ist, ist geschehen; Dieß nur kann ich übersehen, Was geschehn kann, weiß ich nicht. Wer nicht fortgeht, geht zurücke; Unsre schnellen Augenblicke Gehn vor sich, nie hinter sich. Das ist mein, was ich besitze, Diese Stunde, die ich nütze, Die nur ist gewiß für mich. 60, Der Gottes kästen. Es war einmal ein wohlhabender, angesehener Mann, der hieß Benedictus, das heißet Segenreich. Solchen Na- men führte er mit Recht; denn Gott hatte ihn reichlich mit Gütern gesegnet, und alle Welt segnete ihn. Darum suchte er auch Jeden zu erfreuen, den Fremdling, wie den Nachbar, besonders die Armen und Nothleidenden. Er that aber folgendermaßen: Wenn er einen frohen Tag gehabt hatte mit seinen Freunden, so ging er in sein Kämmerlein und dachte: Es sind Viele, die keines solchen Tages sich erfreut haben, und was wäre es, so ich der Gäste noch ein Mal so viele ge- laden hätte! Also legte er von seinem Gelde so viel, als ihm die Mahlzeit gekostet, in eine Lade, die nannte er den Gotteskasten. Desgleichen, wenn er vornahm, daß irgend wo eine Feuersbrunst gewüthet, so gab er seinen Beitrag zur Unterstützung der Nothleidenden reichlich. Darauf sah er sein Haus an und ging in sein Kämmerlein und sprach: Alles steht bei mir fest und unversehrt, und legte dafür in den Gotteskasten. Abermals, wenn er von Hagelschlag, Wassernöthen und andern Unfällen hörte, legte er dafür in den Gotteskasten. Also auch, wenn ihm kostbarer Wein und schönes Gerüche geboten wurde, so kaufte er davon, je-
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