Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 58

1843 - Darmstadt : Jonghaus
58 klagen um das geliebte Thier und weinte sehr. Die Mut- ter des Mägdleins aber ging hin und kaufte ein anderes, das noch schöner war an Farben und eben so lieblich sang, wie jenes, und that es in den Käfig. Allein das Mägd- lein weinte noch lauter, als es das neue Vögelchen sah. Da wunderte sich die Mutter sehr und sprach: Mein liebes Kind! warum weinst du noch und bist so sehr be- trübt? Thränen werden das gestorbene Vögelchen nicht in das Leben rufen, und hier hast du ja ein anderes, das nicht schlechter ist, denn jenes! Da sprach das Kind: Ach, liebe Mutter, ich habe unrecht gegen das Thierchen gehandelt, und nicht Alles an ihm gethan, was ich sollte und konnte. Liebe Lina, ant- wortete die Mutter, du hast ja sein sorgfältig gepflegt! — Ach nein, erwiederte das Kind, ich habe noch kurz vor seinem Tode ein Stückchen Zucker, das du mir für dasselbe gabst, ihm nicht gebracht, sondern selbst gegessen. So sprach das Mädchen mit betrübtem Herzen. Die Mutter aber lächelte nicht über die Klagen des Mädchens — denn sie erkannte wohl und verehrte die heilige Stimme der Natur in dem Herzen des Kindes. Ach, sagte sie, wie mag dem undankbaren Kinde zu Muthe sein am Grabe der Äeltern! 80. Wagnerlied. Wollt ihr reisen über Land, muß der Wagner sein zur Hand, muß er Esch' und Buche fällen, sich frisch an die Arbeit stellen. Wollt ihr reisen über Land, muß der Wag- ner sein zur Hand. Ohne Wagner geht der Herr, wie der Knecht zu Fuß einher. Will der Fürst in Kutschen fahren, muß der Wogner Kunst nicht sparen; ohne ihn geht sonst der Herr, wie der Knecht, zu Fuß einher. Seht des Ackers Segen dort! Sagt, wie bringet ihr ihn fort? Baut' ich nicht den Erntewagen, müßt't ihrs auf dem Rücken tragen. Seht, des Ackers Segen dort bringt des Wagners Kunst nur fort! Wer schafft über Berg und Thal Kaufmannsgüter ohne Zahl? Glatte Achsen, runde Räder machen Centnerlast zur Feder. Zch schaff' über Berg und Thal Kaufmannsgüter ohne Zahl. Auch der Arme fährt sein Gut leicht dahin mit frohem Muth. Wie würd' vor- der Last ihm grauen, könnt' ich ihm kein Fuhrwerk bauen;
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer