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1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 95

1843 - Darmstadt : Jonghaus
95 der weit mehr angreift, als die Arbeit. Der Schlüssel, welchen man oft braucht, ist immer blank. Liebst du aber dein Leben, so verschwende die Zeit nicht, denn sie ist das, woraus das Leben besteht. Wie viel verlieren wir nicht allein dadurch, daß wir langer schlafen, als nöthig ist, ohne zu bedenken, daß der schlafende Fuchs kein Huhn sängt, und daß wir im Grabe lange genug schlafen, wie der arme Richard sagt; verlorne Zeit läßt sich nicht wie- derfinden, und was wir Zeit genug nennen, reicht am Ende selten zu. Wohlan denn, laßt uns die Hände regen, so lange wir noch Kraft haben! Faulheit macht Alles schwer, der Fleiß Alles leicht. Wer spät aufsteht, wird nie fertig; ehe er recht in die Arbeit kommt, ist die Nacht schon wieder da. Die Trägheit schleicht so langsam, daß die Armuth sic bald einholt. Treibe dein Geschäft, damit dein Geschäft dich nicht antreibt. Zeitig in das Bette und zeitig aus dem Bette macht den Menschen gesund, reich und weise, sagt der arme Richard. — Was hilft es, bessere Zeiten zu wünschen urd zu hoffen? Aen- dert euch nur selbst, so werden sich die Zeiten auch ändern, Fleiß hat nicht nöthig zu wünschen, sagt der arme Richard. Wer sich mit Hoffnungen nährt, der lauft Gefahr, Hungers zu sterben. Ohne Mühe hat man keinen Gewinn. Wer ein Gewerbe hat, der besitzt auch Vermögen; und wer einen Beruf hat, der hat ein einträgliches Ehrenamt. Wer ar- beiten will, der findet immer Brod. Dem fleißigen Manne schaut wohl der Hunger in das Haus, hinein aber wagt er sich nicht. Die Arbeitsamkeit ist des Glückes Mutter, und dem Fleißigen schenkt Gott Alles. Arbeite heute; denn du kannst nicht wissen^ was dich morgen abhält. Ein Heute ist mehr werth, als zwei Morgen, sagt Richard. Greife die Arbeit mäßig an, und bedenke was Richard ferner sagt: In Handschuhen fängt die Katze keine Mäuse. Aber selbst Fleiß allein ist nicht hinreichend; wir müssen auch beständig, nicht fahrlässig noch störrig sein; wir müssen selbst ein Auge auf unsere Arbeit haben und uns nicht zu viel auf Andere verlassen, denn wie Richard sagt: Ein Baum, der oft versetzt wird, und eine Familie, die oft auszieht, ge- deihen weniger, als diejenigen, welche auf ihrem Platze bleiben. Dreimal ausziehen ist so viel, als einmal abbren- nen. Verlasse deine Werkstatt nicht, so wird deine Werk-
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