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1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 124

1843 - Darmstadt : Jonghaus
124 sollte. Ich rufe: aus, Tiraß läßt los und Alles war ab- gethan. Als Hausthier ist der Hund vielen Krankheiten alksgesetzt. Viele derselben z. B. der Eingeweide, auch Würmer lassen sich durch Leinöl, das man ihm eingibt, oder auf das Futter schüttet, heben. Die ge- fährlichste Krankheit ist die Wasserscheu, auch Wuth oder Tollheit ge- nannt. Der Hund, der damit befallen ist, scheut Alles, was glänzt, also auch Wasser, seine Augen sind düster, Speichel fließt aus dem Rachen, die Zunge ist bleifarbig und hängt heraus, er senkt Kopf und Schwanz, bellt nicht, sondern knurrt, und beißt nach Allem, was ihm vorkommt; er ist nicht mehr zu heilen und stirbt nach wenigen Tagen. Vor zwei Zähren wurde ich in Elberfeld von einem Pudel, der die eben genannten Zeichen dex Wasserscheu hatte, verfolgt Alles war von der Straße entflohen, ich hatte keine Waffe. Es wäre vielleicht möglich gewesen, ihm laufend zu entfliehen; allein ich schämte mich, dieß zu thun, und half mir dadurch, daß ich ihm, indem ich in gewöhn- lichen Schritten weiter ging, immer das Schnupftuch vorhielt. Thiere und Menschen, die von einem tollen Hunde gebissen werden, bekommen dieselbe Krankheit, wenn der Speichel mit in die Wunde drang, und sterben, wenn nicht schleunig vorgebeugt wird, eines schrecklichen Todes. Bei gebissenen Ochsen und Hunden zeigt sich gewöhnlich die Wasser- scheu vor dem neunten Tage. Bei Menschen vor dem vierzigsten, oft schon am dritten, seltener nach mehreren Monaten. Daß Zahre ver- gehen können, ehe sie ausbricht, ist nicht glaublich; aber man hat Bei- spiele, daß Menschen, ohne von tollen Thieren gebissen zu sein, wuthkrank geworden sind, so wie man dasselbe von Pferden, Maul- eseln, Eseln, Schweinen und öfter noch an Füchsen, Wölfen und Katzen beobachtet hat. Auch der Biß zu heftiger Wuth gereizter Hunde kann, wie die Erfahrung lehrt, Wasserscheu bewirken, und wie sehr man Ursache hat, jeden von Hunden empfangenen Biß sogleich ernstlich zu behandeln, wenn auch der Hund keine deutlichen Spuren der Krankheit verrieth, möge folgender Vorfall beweisen: Dr. Henny in Wurzen wurde von einem Hunde, der weder Fressen noch Saufen verschmäht hatte und dann noch durch die Mulde schwamm, gebissen, bemerkte bald Spuren der Krank- heit, sagte Alles, was sich ereignen würde, voraus, und starb an der Wasserscheu. Der Hund auf dem St. Bernhardsberg. Lin frommer savo^ischer Ldelrnann, Bernhard von Menthon, stiftete im Jahre 9 >2 auf ehi«m sehr hohen Berge im südlichen Theile von Wallis ein Kloster,
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