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1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 182

1843 - Darmstadt : Jonghaus
182 ließ die Knollen sammeln, zubereiten und lud dann die Herren wieder zu Gaste, wobei er wohl wieder seine Rede gehalten haben mag, von der der Inhalt gewesen sein wird, paß der Mensch, wenn er bloß nach dem urtheilt, was oben an der Oberfläche ist, und nicht noch tiefer gräbt, manche mal gar sehr irren könne. 175. Das Zuckerrohr wächst in warmen Ländern, und treibt, wie unser Teich- rohr, einen knotigen Halm mit schilfigen Blättern und einen silberweißen Blüthenbüschel. Es schlägt jährlich von neuem aus, und wird an feuchten Orten und im Wasser an 12 Fuß hoch. Besonders wenn es ganz reif ist, etwa 5a Jahr, nachdem man ein Stuck der gegliederten Wurzel in das feuchte Erdreich gelegt hat, enthält das Rohr ein schwammiges, saftreiches, süßes Mark. Aus diesem wird der Zucker durch Walzen, die ein Räderwerk umdreht und gegen einander drückt, ausgepreßt. Das aber ist eine gar beschwerliche Arbeit und gefährlich zugleich. Denn da sich das Zuckerrohr nicht aufbewahren läßt, sondern schon nach 24 Stunden verdirbt, so müssen die Neger in der Zeit der Zuckerrohr-Ernte oftmals Tag und Nacht vor den Walzen stehen und das Zuckerrohr hinhalten: da werden sie denn öfters schläfrig, und kommen, ohne zu merken, mit einem Finger zwischen die Walzen, die dann sogleich den Finger und darauf auch die Hand zwischen sich hinein rädern und ganz zerquetschen. Darum steht immer einer mit einem scharfen Beile dabei, der sogleich den Finger oder die Hand abhaut, wenn sie hinein gekommen ist, damit nicht der ganze Mensch gerädert wird. Wir Alle lassen uns den Zucker gut schmecken, und wissen nicht, wie sauer es bei seiner Zubereitung unsern armen schwarzen Brüdern geworden ist. Wenn man, sagte vor etwa 50 Jahren der berühmte Benjamin Franklin, alle mit den Zuckerpflan- zungen verbundenen Greuel bedenkt, so kann man sich beim Anblick eines Stückes Zucker kaum der Vorstellung erwehren, daß es mit Menschenblut gefärbt sei. Zur Zeit der Zuckerernte wehren es billige Herren ihren Negern nicht, von dem nahrhaften Zuckersäfte zu essen, so viel sie wollen, so daß sie ziemlich dick davon werden. Der
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