1843 -
Darmstadt
: Jonghaus
- Autor: Fischer, Johann Georg
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen, Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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erfinderischer werden, als jene beide. Allein zunächst
hängt doch die Bildung oder die Wildheit der Men-
schen, von der Erziehung und also hauptsächlich
von der Religion ab, welche lehrt, wie und wozu
der Mensch erzogen werden soll.
Ihr, lieben Rinder, w urdet unter gesitteten Men-
schen, unter Christen geboren, werdet zu gesitteten
guten Menschen erzogen; eure Aeltern, Verwandte
und Lehrer verwenden darauf so viel Fleiss, Mühe,
Sorgen und Kosten. Wie glücklich seid ihr vor
Millionen anderer Kinder, die fast wie Thiere in
den Wäldern leben, entweder nackt herumlaufen
oder nur mit rohen Thierfellen sich bedecken, nicht
in Häusern, sondern in Erdhöhlen oder elenden
Hütten, oder gar unter freiem Himmel wohnen
und schlafen, und Wind und Wetter Preis gegeben
sind.
Erwachsene Menschen bilden (kultiviren) die jun-
gen; menschliche Aeltern machen ihre Kinder mensch-
lich- Sind die Aeltern klug, so haben die Kinder
Gelegenheit, es auch zu werden; sind jene unge-
schickt , so werden es gar leicht auch diese, wenn
sich sonst Niemand ihrer annimmt, und sie besser
und verständiger zu machen sucht. Sind die Alten
Diebe und Räuber, so werden es gar leicht auch die
Jungen; und fressen jene gar Menschen, wie die
Kannibalen, so werden die Kinder auch kleine Men-
schenfresser. Darum, welch ein grosses Glück, gute,
verständige Aeltern zu haben! Achtung und Dank
also denen, welche euch erzogen haben und noch
erziehen !
183. Erve und Sonne.
1) Dem Scheine nach sollte man glauben, die Erde sei
eine große runde Fläche, gleich einer ungeheuer großen Scheibe;
der Himmel stehe, wie eine große hohle Halbkugel über ihr,
und bedecke sie. An ihrem Rande gehe die Sonne auf
der einen Seite auf, an der andern unter, und bringe Tag
und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht den
Fischer's Lesestücke- 13