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1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 208

1843 - Darmstadt : Jonghaus
208 mehrere Schlünde und raucht beständig; doch kann man, wenn der Winv eben den Dampf verwehet, tief in seine Oeffnungen hin« absehen. Der Katleaia wirft nur selten Feuer aus; um so schrecklicher ist aber dann seine Wuth, wenn es einmal geschieht. Recht furcht- bar zeigte er sich unter andern im Jahre 1756 Er sprengte die benachbarten Eisberge und schleuderte viele Stücke davon ins Meer; die Ueberreste davon schmolz sein Feuer, wodurch große Wasserströme entstanden. Das Knallen und Krachen des tobenden Berges war so grausenvoll, daß man den Untergang der ganzen Jnse5 befürch- tete. Mit diesem Krachen verband sich ein heftiges Erdbeben, und Stoß und Donner wechselten mit einander ab. Der Berg sprudelte einen natürlichen Hagel aus, dessen Kern aus Sand und Asche be- stand. Große, oft 3 Pfund schwere glühende Steine flogen aus dem Schlunde des Berges in die Höhe; neben ihnen stiegen Feuerkugeln in die Luft, die in unzählige Stücke zerplatzten. Auf einmal stand, wie es schien, nicht allein der Berg, sondern auch der ganze Himmel in Flammen, und die Nacht war, besonders wenn die Feuerkugeln spielten, überall so helle, wie der Tag. Unter die merkwürdigsten Naturerscheinungen gehördn unstreitig auch die heißen springenden Quellen, die sich auf Island in großer Anzahl befinden. Die merkwürdigste ist der sogenannte Geiser, nicht weit von Skalholt. Dieser ungeheure natürliche Springbrun- nen fliegt in der Mitte von 40 —50 kleineren, welche nach der Be- schaffenheit der Erde, welche sie durchbohren, zum Theil von milch- weißer, gelber oder blutrother Farbe sind. Die Röhre, durch welche jenes wunderbare Springwasser steigt, ist 72 Fuß tief, hält 19 Fuß im Durchmesser und endigt sich in ein förmliches Becken, das wie ein Kessel gestaltet ist und 65 bis 95 Fuß im Durchmesser hält. Das Wasser springt nicht beständig, auch nicht in regelmäßigen Zwischen- räumen, aber doch am Tage sehr oft. Als Troilius, ein schwedi- scher Gelehrter, die Quelle besuchte, sprang sie Vormittags von 6 bis ll Uhr zehn Mal, jedesmal zwischen 5 und 10 Klaftern hoch; er hörte aber von den Einwohnern, daß das Wasser bald höher stei- gen würde. Gleich nach 4 Uhr bemerkten die Anwesenden, daß die Erde an drei verschiedenen Orten zu bchen anfing; auch hörte man ein oft wiederholtes unterirdisches Getöse, gleich starken Kanonen- schüssen, gleichsam als wolle die Natur ein Zeichen geben, daß sie die Maschinen dieses großen Werkes in Gang gesetzt habe, und nun sprang eine Wassersäule aus der Oeffnung hervor, die sich in der Höhe in verschiedene Strahlen theilte, wovon der höchste 92 Fuß hoch war. Viele Steine, die man vorher in die Röhre geworfen hatte, wurden mit dem springenden Wasser hoch in die Höhe geschleudert. Eine andere dieser merkwürdigen Quellen befindet sich bei Langer- water, zwei Tagreisen von dem Berg Hekla. Es befinden sich hier ebenfalls mehrere Quellen nahe bei einander. Das Wasser dieser Quellen ist so heiß, daß man Fleisch und Fische in wenigen Minuten darin gar kochen kann. Aus der stärksten springt beständig eine Was-
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