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1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 220

1843 - Darmstadt : Jonghaus
220 verwandelt, wo ein ewiger Winter herrscht. Kein Haus stand mehr; überall sah man Trümmer und Verwüstung; die Bäume waren entwurzelt, die Erde mit Leichen von Menschen und Thieren bedeckt; selbst die Oberfläche des Bodens hatte ihr Ansehen verändert. Nicht bloß die Ernte, welche man sich versprach, war mit der bereits einge- sammelten vom Sturme vernichtet worden; die Gärten und Felder selbst, welche den Reichthum und die Freude der Einwohner ausmachten, hatten aufgehört zu sein. An ihrer Stelle sah man nur Schlamm und Sand; die Gren- zen der Ländereien waren verschwunden, die Gräben aus- gefüllt, und die Wege durch tiefe Abgründe zerschnitten. Die Anzahl der Todten belief sich auf mehrere Tausende. Viele waren von den Wogen und Strömen fortgerissen worden, welche sich überall bis zum Meere gebildet hatten. 192. Ein Bergsturz in der Schweiz. Im Jahre 1618 wurden der Flecken Plürs und das Dorf Schilano in Graubündten mit allen Einwohnern auf einmal begraben. Der reiche Flecken Plürs lag am Fuß des Berges Konti, an beiden Ufern der Moira. Er be- stand aus 125 Häusern, unter denen viele sehr prächtig gebaut waren, und hatte außer seinem Handel und seinen Fabriken noch reiche Einnahmen von dem Lavezsteine, der im Konti in Menge gebrochen wurde. Dieser Lavezstein hat mit dem Serpentinstein große Aehnlichkeit, ist An- fangs weich und läßt sich schneiden, wird aber nach und nach bart; man kann daher Oefen, Kessel, Töpfe und dergleichen davon machen. Am 25. August 1618 fiel ein starker Regen, der 5 ganze Tage anhielt; am 30. wurde darauf zwar der Himmel wieder hell, aber schon in der nächsten Nacht änderte sich der Wind und führte ganze Wolkenberge herbei, deren Güsse ununterbrochen bis zum 3. September anhielten. Hierauf wurde das Wetter so schön, als es in dieser Jahreszeit sein kann. Es besteht aber der Berg Konti aus trockner, wenig zusammen- hängender Thonerde, mit Felsen gemischt; diese war durch den starken Regen erweicht worden, und der gegenseitige Zusammenhang der einzelnen Stücke ließ nun nach. Schon am Nachmittag des 3. Septembers rissen sich einige Erd-
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