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1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 244

1843 - Darmstadt : Jonghaus
244 namcn Bonifacius, d. h. Wohlthäter, erhielt. Er wurde zu Kirton, einem Städtchen in der Grafschaft Devonshire, um das Jahr 680 n. Chr. geboren, und stammte aus einer vornehmen adelichen Familie. Schon in seinem sechsten Jahre brachte ihn sein Vater nach Ercester, um die Schule des dortigen Klosters zu besuchen. Hier gewann er durch seine Wißbegierde, durch beharrlichen Fleiß und durch ein vor- züglich sittliches Betragen die Liebe aller seiner Lehrer, besonders aber schenkte ihm der Äbt des Klosters, Wolfard mit Namen, wegen seiner kindlichen Frömmigkeit seine Zuneigung. Die Geistlichen und Mönche zeichneten sich damals in England durch Tugend und Ge- lehrsamkeit aus, und wurden daher mit Recht hochgeehrt. Dem jungen Winfried wurde dieser Stand durch seinen ehrwürdigen Lehrer lieb, und da er frühe die Erzählungen aus dem Leben solcher frommen Männer, welche ihr Vaterland verlassen hatten, um den Heiden das Evangelium zu predigen, hört, regt sich auch schon frühzeitig in ihm der Wunsch, ein Geistlicher zu werden, und dann auch als ein Bote des Friedens zu den armen Heiden zu gehen. Als er diesen Wunsch seinem Vater , der den Sohn zu einem weltlichen Amte bestimmt hatte, mittheilt, sucht dieser Anfangs durch liebevolle Vorstellungen und Ermahnungen, dann aber auch durch ernste Drohungen seinen Sohn von solchen Gesinnungen abzubringen; als er aber siehet, mit welcher Liebe und Festigkeit er daran hanget, willigt er endlich ein und schickte ihn nun auf eine höhere Schule, in das Kloster Nuscella. Auch hier gewinnt sich Winfried die Liebe des Abtes Mindert, und studirt so eifrig die heilige Schrift, daß bald Mönche aus an- dern Klöstern herbeikamen, um sich dieselbe von ihm erklären zu las- sen. Mit frommer Demutb verdeutlichte diesen Winfried den In- halt des heiligen Buches, dessen Geist in seinem Herzen eine Hei- math gefunden hatte. So ausgerüstet, verläßt er unter frommen Wünschen seine Ordensbrüder, und mit dem Segen, seines Abtes Mindert im Jahre 71s> sein Vaterland, und gelangt glücklich nach Friesland. Aber leider wär, als er hier ankam, ein verheerender Krieg ausgebrochen, und er mußte in sein Kloster zurückgehen, ohne etwas ausgerichtet zu haben. Doch Gott wollte nur dadurch prüfen, ob seine Liebe fest und treu sei. Winfried wurde nach Winberts Tode zum Abt des Klosters erwählt, abersschon 718 ging er auf einem Umwege über Rom, um sich vom Pabst zu seinem Werke ein- segnen zu lassen, abermals nach Deutschlands Nun lehrte er in Thüringen. Baiern, Friesland, Hessen und Sachsen oft in großer Lebensgefahr. Einst aus seinem Zuge durch Hessen trifft er bei Geis- mar eine Eiche von ungewöhnlicher Größe, unter der die Heiden ihrem Donnergotte zu opfern pflegten. Um den Heiden zu zeigen, wie ohnmächtig ihre Götter seien, beschließt Winfried, die Eiche um- zuhauen. Nachdem er zu den versammelten Heiden von dem ewigen, allmächtigen Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und von seinem Sohn, Jesus Christus, gepredigt hatte, hebt er schwei- gend seine Art empor, um die Donnereiche zu fällen. Da erwarteten die Heiden, der Gott des Donners werde einen seiner Blitze herab-
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