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1. Theil 2 - S. 154

1864 - Mainz : Kirchheim
154 — schöpft. Dann läßt er sich, mit einem Stein beschwert, an einem Stricke auf den Grund des Meeres hinab und sammelt die Muscheln in einen Sack, den er am Halse trägt. Will er wieder herauf, so gibt er durch das Ziehen des Stricks seinem Gesellen, der in einem Boote über ihm hält, ein Zeichen." Im Jahre 1666 fand ein großer Perlensang an der Insel Ceylon Statt, wo sich fünf Stunden von Manaren eine köstliche Perlenbank 3—4 Stunden weit in die See erstreckt, und woraus früher die Portugiesen große Schätze zogen. Am Ii. Hornung segelten 400 Fahrzeuge an diesen Ort, um daselbst zwanzig Tage für sich und einen Tag für die holländische Compagnie zu fischen. Am Strande hatten sie Hütten gebaut, und alle Morgen wurde ein Stück gelöst, damit Keiner vor dem Andern abfahre. Die Bank ist 6 — 7 Klafter tief, aber das Wasser so hell, daß man die Menschen unten gehen und die Muscheln abbrechen sehen kann. Sie setzen sich in einen Korb, an den sie einen Stein von 30 Pfund hängen, lassen sich hinunter und brechen die Mw schein mit einem besonderen Instrumente ab; haben sie den Korb voll, so be- geben sie sich in die Höhe, und danach wird auch der Korb heraufgezogen. Es geschieht aber oft, daß sie in dem Wasser todt bleiben, weil sie wegen des starken und ungesunden Gestanks in Ohnmacht fallen und ertrinken. Haben die Schiffe ihre Ladung, so kommen sie an's Land und legen die Muscheln in den Sand, damit sie durch die Sonnenhitze verfaulen; daraus entsteht aber ein solch giftiger Gestank, daß viele am hitzigen Fieber und am Kopfweh ster- den. Zu dieser Zeit sind innerhalb sechs Wochen 1500 Personen gestorben, theils wegen des Gestanks, theils wegen des schlechten Wassers, das der Schlamm so weiß, wie Milch, macht. Es waren, mit Weib und Kind, wohl 200,000 Personen auf diesem Platze versammelt, welche alle das Wasser aus einem Weiher holen mußten, der eine halbe Stunde im Umfange hatte und in der Mitte einen Spieß tief war, nach sechs Wochen aber so seicht, daß ein Mann hindurch gehen konnte. Haben die Muscheln zehn Tage gelegen, so öffnen sie sich, das Fleisch ist verfault, und man findet die Perle beinahe bloß darin liegen, oft aber in zwanzig nicht eine, dagegen aber zuweilen zwanzig in einer. Darauf finden sich viele Handelsleute ein. Jeder Verkäufer hat neun messingene Siebe von verschiedenen Löchern. Die Perlen, welche durch die kleinsten Löcher fallen, werden als Perlenstaub nach dem Gewichte verkauft. Die andern werden abgeschätzt; die von der Größe eines Hanfkorns für etwa 2 Kreuzer, und so fort bis zu den größten, wie eine Haselnuß, die 140 Gulden kosteten. Nachdem der Kauf vorüber war, segelten die Schiffe nach Hause, etliche mehr mit todten und kranken Menschen beladen, als mit Perlen. 35. Die Stau den kor alle. Es gibt gewisse Thiere, die man auf den ersten Blick für Steine oder Pflanzen halten sollte; wenn man sie aber genauer untersucht, so entdeckt man
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